Rheinische Post Krefeld Kempen
Gala-Parade bei strahlendem Wetter
Der Sonntagvormittag ist der Höhepunkt des Willicher Schützenfestes. Schützen und Gäste erlebten eine gelungene Parade.
WILLICH Rundum gelungen war die große Morgenparade des ASV mit den farbenprächtigen Blumenhörnern am Sonntagvormittag vor König Klaus II: Caris und den Ministern Wolfgang Dille und Carsten Schmitz: Pünktlich ab 9.30 Uhr zogen Züge und Musikformationen zum ersten Mal über den Markt – und Protokollchef Joachim Kothen lobte das frische Aussehen der jüngeren Schützen. Denn der ASV hatte am Samstagabend einen Erfolg verbucht: Das veränderte Konzept der Zeltveranstaltung hatte den gewünschten Effekt: Nach dem offiziellen Teil und den Königstänzen hatte um 22 Uhr die „Schützen-Party“mit der Band „just:is“begonnen. Das Ergebnis: „Das Zelt war deutlich voller als in den Vorjahren und die Tanzfläche durchgehend voll“, so ASV-Vorstandsmitglied Jürgen Kothen. Dabei waren viele Gäste, die erkennbar nicht direkt zum ASV gehörten – sodass die stärkere Einbindung der Willicher Bevölkerung auch gelungen war. Alle feierten bis in den frühen Morgen.
Zurück zum Sonntag: Nach der Aufstellung zeigte das Regiment eine ungewohnte Farbkombination: Hinter dem Königszug „brave Jonges“marschierten die „Roten Friderizianer“aus Osterath – wie der Name vermuten lässt in rot-oranger Uniform. Dieser Gastauftritt geht darauf zurück, dass der Willicher ASV immer zum Osterather Schützenfest fährt. Unter den Musikern auf dem Platz entdeckte der Protokollchef dann ein unerwartetes Gesicht: Barry Rogers, in Willich eigentlich als musikalischer Leiter der „Central Band of the Royal British Legion Scotland“bekannt, war als Gast dabei.
Das war aber nicht die einzige Überraschung: Der Jägerzug „Macht der Nacht“überreichte ASV-Archivar Peter Wynands ein Geschenk: Eine Zug-Festschrift – die „Macht der Nacht“hatte 2016 ihr 25-jähriges Bestehen gefeiert. Für die ASV-Gäste vor der Tribüne gab es zur Stärkung einen „Macht der Nacht Schlehen-Brand“. Verwirrung entstand kurzzeitig, als dem Protokollchef gemeldet wurde, der Fahnenträger des Jägerzugs „Hervshahne“, Michael Maaßen, befinde sich mitten in der Gruppe der Musiker auf dem Markt: Er hatte sich bei Platzmajor Thomas Heyes gemeldet und „irgendwie hat der sich wohl verlaufen“, mutmaßte Joachim Kothen. Die Konfusion wurde komplett, als der Füllhornträger des Zugs – Jürgen Kothen, Bruder des Protokollchefs und als Vorstandsmitglied im Anzug – mit zwei Zugkameraden den verirrten Schützen „abholten“: „Ein Schlipsträger mit Blumenhorn“war für Joachim Kothen ein ganz neues Bild. Allerdings versprachen die Hervshahne, dass sie bei der Sonntagabend-Parade an der richtigen Stelle marschieren würde – vielleicht die Stelle des Königszuges hinter einem möglichen König Michael III. Maaßen? Für König Klaus gab es zum Abschluss ein besonderes Erlebnis: Für das engagierte Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr Willich zogen alle Feuerwehrkameraden (Schützen, Nicht-Schützen, Jugendund Ehrenabteilung) zum Gruß auf.