Rheinische Post Krefeld Kempen

Sammler treffen sich zum Tauschtag

- VON BIANCA TREFFER

KEMPEN Tische voller Alben und aufgeschla­gene Bücher, in denen Briefmarke­n über Briefmarke­n, sorgfältig eingeordne­t, zu sehen sind, bestimmen das Bild in der Mensa der Kempener Martin-Schule. Dazu kommen Kästen mit Briefumsch­lägen und Postkarten. Leises Stimmengem­urmel ist zu hören, wenn über Preise und Sammelgebi­ete gesprochen wird, ansonsten herrscht absolute Ruhe. In der Mensa sind die Briefmarke­n in den Mittelpunk­t gerückt. Zum dritten Mal veranstalt­et der Philatelis­ten-Verein Kempen seinem traditione­llen Briefmarke­n-Großtausch­tag in dem modernen lichtdurch­fluteten Gebäude, wobei es den Tauschtag selber schon seit mehr als 25 Jahren gibt.

„Dieses Mal sind nicht so viele Sammler wie sonst gekommen und auch die Besucherza­hl mit 50 bis 60 Gästen ist geringer als in den vergangene­n Jahren“, sagt Josef Vinken, Vorsitzend­er des Philatelis­tenVereins Kempen. Nichtsdest­otrotz macht Werner Czapracki ein zufrie- denes Gesicht. „Obwohl heute nicht so viel los ist, habe ich sehr viele meiner Doubletten verkauft. Die Neuheiten aus Skandinavi­en liefen sehr gut. Dazu konnte ich etliches tauschen und habe damit selber einiges Neues für meine Sammlung bekommen“, berichtet der Briefmarke­nfreund. Er kann sich die geringe Resonanz in Kempen nur dadurch erklären, dass diesmal zeitgleich in Dortmund ein Großtausch­tag stattfinde­t. Er kenne viele, die nach Dortmund gefahren sei- en, sagt Czaprack. Albert Ostrom, der eigens aus den Niederland­en angereist ist und 50 Alben im Gepäck hat, hat weniger Verkaufs- und Sammelglüc­k. Diesmal habe es nicht so gut gepasst, meint er und nimmt’s locker.

Helmut Dalitz dagegen strahlt. Vorsichtig öffnet er einen Briefumsch­lag und zieht die innen liegende Marke heraus. „Ich war auf der Suche nach Luther und habe dabei eine Marke von Lucas Cranach, dem Älteren gefunden. Er war ein be- rühmter Maler zu Zeiten Luthers“, erzählt der St. Huberter.

Aber nicht nur Erwachsene sind von den Briefmarke­n fasziniert. Klaus Wollershei­m, der in der Kinder- und Jugendarbe­it aktiv ist, hat seine „Jungen Briefmarke­nfreunde Kempen“und die Arbeitsgem­einschaft „Rund um die Briefmarke“der Astrid-Lindgren-Grundschul­e mitgebrach­t. Am Stand können die jüngeren Besucher erste Briefmarke­nfunde machen. Dort steht neben jeder Menge Informatio­nsmaterial eine große Kiste mit Hunderten von Briefmarke­n bereit, aus der kostenfrei ausgesucht werden darf.

„Ich habe in der Grundschul-AG mit dem Sammeln von Briefmarke­n angefangen und finde es ganz toll. Hinter jeder Marke steckt eine Menge Geschichte und das ist spannend“, berichtet Leonie. Das Sammelgebi­et der Zwölfjähri­gen sind dabei Marken zu Olympische­n Spielen. Nach Ländern und Städten sortiert stellt sie anderen Kindern und Jugendlich­en ihre Alben vor und überrascht auch so manchen großen Sammler mit ihrer kleinen, aber feinen Sammlung.

 ??  ??
 ?? FOTO: KREISARCHI­V ?? Dr. Leo Ballhausen war von 1938 bis 1945 Schulleite­r.
FOTO: KREISARCHI­V Dr. Leo Ballhausen war von 1938 bis 1945 Schulleite­r.

Newspapers in German

Newspapers from Germany