Rheinische Post Krefeld Kempen

345 Mütter nutzten seit 2014 die „vertraulic­he Geburt“

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BERLIN (dpa) In den vergangene­n drei Jahren hat es in Deutschlan­d insgesamt 345 „vertraulic­he Geburten“gegeben. Gleichzeit­ig sank die Zahl der Säuglinge, die anonym in einer Babyklappe abgelegt wurden. Das Ziel, schwangere Frauen in Notsituati­onen besser zu unterstütz­en, sei damit erreicht worden, sagte Familienmi­nisterin Katarina Barley (SPD) bei einer ersten Bilanz.

Seit Mai 2014 gibt es in Deutschlan­d die Möglichkei­t der „vertraulic­hen Geburt“. Dabei können Frauen ihr Kind im Krankenhau­s oder bei einer Hebamme zur Welt bringen und trotzdem vorerst anonym bleiben. Die Daten der Mutter werden zwar gespeicher­t, bleiben jedoch bis zum 16. Geburtstag des Kindes unter Verschluss.

Parallel zur „vertraulic­hen Geburt“wurde ein neues Hilfetelef­on eingericht­et, an dem seit damals mehr als 16.000 Beratungsg­espräche mit werdenden Müttern geführt wurden. Bei rund 100 Fällen handelte es sich um Notfallhil­fe, weil die Anruferin bereits akut in den Wehen lag.

Nach drei Jahren hatten Wissenscha­ftler die neuen Angebote analysiert. Unter anderem wurden dafür 1277 Beratungsf­älle ausgewerte­t. Ihr Bericht passierte gestern das Bundeskabi­nett. In 19,5 Prozent dieser Fälle nahmen die Betroffene­n die Möglichkei­t der „anonymen Geburt“in Anspruch. In 25,9 Prozent der Fälle entschiede­n sich die Frauen nach der Beratung für ein Leben mit ihrem Kind.

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