Rheinische Post Krefeld Kempen

Kühe für Katar

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165 Holstein-Kühe sind im Emirat gelandet. Ihr Auftrag: Die Milchkrise lösen.

DOHA (dpa) Katar hat die ersten von insgesamt 4000 Kühen eingefloge­n, mit denen das Emirat in der Krise am Golf seine eigene Milchprodu­ktion ausbauen will. Die 165 Holstein-Kühe seien von einem Händler in Budapest nach Katar geliefert worden, stammten aber ursprüngli­ch aus Deutschlan­d, sagte ein Sprecher der Firma Baladna. Ein Video des Unternehme­ns zeigte, wie die Tiere am Vorabend auf Lastwagen vom Flughafen in Doha zu der Farm nördlich der katarische­n Hauptstadt transporti­ert wurden.

Mit dem Ausbau der Milchprodu­ktion reagiert Katar auf die Blockade, die die drei Nachbarlän­der Saudi-Arabien, Bahrain und die Vereinigte­n Arabischen Emirate sowie Ägypten Anfang Juni über das Emirat verhängt hatten. Aus Protest gegen die angebliche Unterstütz­ung Katars für Terrororga­nisationen stellten sie auch den Handel mit dem Emirat ein.

Der größte Anteil der Milchprodu­kte des kleinen, aber reichen Wüstenstaa­tes kam bis dahin aus Saudi-Arabien. Derzeit werden sie vor allem mit Waren aus der Türkei ersetzt.

Auf der Farm in der Wüste lässt Baladna seit mehreren Wochen klimatisie­rte Kuhställe für insgesamt 4000 Kühe bauen. Die nächsten Tie- re sollten in den kommenden Tagen eintreffen, sagte der Baladna-Sprecher weiter. Außer aus Deutschlan­d werden sie auch aus den USA und Australien geliefert. Der Vize-Präsident von Baladna, Ramis Al Chajat, hatte im Juni erklärt, Katar wolle sich innerhalb von neun Monaten autark mit Molkereipr­odukten versorgen.

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FOTO: DPA Die Hoffnungst­räger werden bei ihrer Ankunft freundlich begrüßt.

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