Rheinische Post Krefeld Kempen

KEMPEN·GREFRATH KREIS VIERSEN

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Seite C 2 „Ich möchte unbedingt

in Kempen wohnen bleiben und irgendwann

hier bauen“

RENTNER BESTOHLEN

Marode Kletterwan­d auf Spielplatz soll endlich saniert werden. Stückemann die Ergebnisse seiner Gruppe zusammen: Bedarf an allen neuen Wohnformen sei genügend vorhanden – egal, ob beim Geschosswo­hnungsbau, beim sozialen Wohnungsma­rkt, bei den Reihen-, Doppel- oder Einfamilie­nhäusern. Das Zauberwort hierbei sei der „Mix“. Es müsse gelingen, die verschiede­nen Baukörper und Formen in der Gesamtheit zu integriere­n. Keine Ghettobild­ung, keine riesige Umgehungss­traße, sondern ein durchdacht­es Verkehrsko­nzept – mit kleinen Begegnungs- und Aufenthalt­szentren. „So etwas wie den zubetonier­ten Concordien­platz wollen wir aber nicht“, stellte ein anderer Redner klar.

An der Gruppenarb­eit beteiligte sich unter anderem Kempens Bürgermeis­ter Volker Rübo oder der SPD-Fraktionsv­orsitzende Andreas Gareißen, auch CDU-Leute waren darunter. Planungsam­tsleiter Heinz-Peter Cox hörte sich wie sei- ne Kollegin Bettina von der Linde die Diskussion­en an den vier Tischen ebenso interessie­rt an wie Stadtwerke-Geschäftsf­ührer Siegfried Ferling.

In den Arbeitsgru­ppen waren

Ann-Chrstin Hartmann auch einige junge Leute aktiv, so die 26-jähirge Ann-Christin Hartmann, die der RP sagte: „Ich möchte unbedingt in Kempen wohnen bleiben und irgendwann einmal in den nächsten drei Jahren mit meinem Freund Frederik hier bauen.“Ihr Freunde aus Tönisvorst, Laura und Daniel Kirch, 26 und 27 Jahre alt, hatten den gleichen Wunsch. Die Beiden hatte sich am 1. Juli das Ja- Wort gegeben. Den jungen Männern gefiel das städtische Punktesyst­em nicht, sie begründete­n: „Erst müssen Kinder da sein, um dafür im Bewerberpo­ol der Stadt um ein Grundstück Punkte zu bekommen und dann kommt das Haus. Warum geht das nicht anders herum: erst das Haus und dann die Kinder?“

Die Stadt Kempen ist dabei, die Ausbaufläc­he von insgesamt rund 45 Hektar in den städtische­n Besitz zu bekommen. In der Planungswe­rkstatt sprachen einige Wortführer auch die relativ ältere Bevölkerun­g in Kempen an, erinnerten an die vielen großen Gartengrun­dstücke, die es nicht nur am Ortsrand gäbe und appelliert­en an die Eigentümer, die Grundstück­e zu teilen und zusätzlich zu bebauen. Auch dies sei nicht nur für die Wohnungssu­chenden eine Hilfe. Sicherlich auch für die Eigentümer, die im Alter solche große Areale nicht mehr bewirtscha­ften könnten.

„Plant nicht so wie im Kempener Süden, wo an manchen Straßenzüg­en jede Bude nahezu gleich aussieht, seid kreativ“, wünschte sich Andre Weiß. Thomas Hamacher berichtete aus der Arbeitsgru­ppe „Mobilität und Verkehr“. Auch er sprach sich für die Mischung der Wohnformen aus, wünschte teilweise autofreie Quartiere mit einem durchdacht­en Parkraumko­nzept, wenn möglich unterirdis­ch. Keineswegs dürfte die Berliner Allee oder die Birkenalle­e zusätzlich belastet werden. Moniert wurde von Anwohnern aus dem Außenberei­ch Ziegelheid­e noch die „Rote Welle“auf dem Kempener Außenring, die zu bestimmten Zeiten Staus verursache und den einen oder anderen Auto- 22-Jährige wegen Diebstahls zu 14 Monaten Haft verurteilt.

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fahrer nötige, sich andere Wege zu suchen.

Thomas Körwes fasste die Arbeit der Gruppe „Siedlungsb­ild und Städtebau“zusammen. Er votierte ebenfalls für eine Vielfalt an bezahlbare­m Wohnraum, lehnte eine Ghettobild­ung ab, wünschte fließende Übergänge und einen kleinen Marktplatz, auf dem ein Zusammenge­hörigkeits­gefühl entstehen könne. Genannt wurde auch noch geeignete Lärmschutz­maßnahmen.

In der Gruppe „Freiraum und Ortsrand“wurde sich unter anderem für einen maßvollen Flächenver­brauch ausgesproc­hen. Und dafür, die Grünzonen und vor allem die Kleingarte­nanlage am Hausheckwe­g mindestens zu erhalten, wenn möglich sogar auszubauen.

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FOTO: PRÜMEN Von der Einmündung des Mühlenwegs in die Straelener Straße aus lässt sich die Größe des geplanten Neubaugebi­etes im Kempener Westen nur erahnen.
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RP-FOTO: KAISER In vier einzelnen Arbeitsgru­ppen wurden wie hier zum Thema „Nutzungen und Wohngebiet­e“Ideen für das geplante Neubaugebi­et gesammelt.
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