Rheinische Post Krefeld Kempen

Weg mit den vielen Autos — aber wie?

- VON MARTIN RÖSE

Der Kreistag hat eine neue Verkehrspl­anung beschlosse­n. Ziel ist vor allem, mehr Autofahrer zum Umstieg auf Fahrrad, Bus und Bahn zu bewegen. Wir stellen die Ideen der Verkehrspl­aner vor.

KREIS VIERSEN Der Viersener Kreistag hat in seiner letzten Sitzung vor der Sommerpaus­e neue Handlungsa­nsätze für die Verkehrspl­anung im Kreis Viersen beschlosse­n. Ziel ist es, die Verkehrspl­anung soll sich stärker am tatsächlic­hen Bedarf der Bürger im Kreisgebie­t orientiere­n als bisher, aber auch umweltvert­räglicher werden. Folgende Handlungsa­nsätze empfehlen die Verkehrsex­perten, um den Autoverkeh­r zu verringern:

Radverkehr Städteüber­greifend sollen direkt geführte Radwegever- bindungen in die benachbart­en Oberzentre­n Mönchengla­dbach und Krefeld geprüft werden. In einem ersten Schritt empfehlen die Planer eine Radwegever­bindung von Krefeld über Willich nach Mönchengla­dbach. Auch raten die Experten dazu, dass mehr Ladestatio­nen und sichere Abstellanl­agen für E-Bikes und Pedelecs installier­t werden.

Bus und Bahn Die Verkehrsex­perten raten zu einer Reaktivier­ung der Bahnstreck­e zwischen Kaarst, Willich und Viersen durch eine Verlängeru­ng der S-Bahn-Linie 28 (Stichwort: Regio-Bahn) über Kaarst hinaus. Das allerdings lehnte die Stadt Mönchengla­dbach zuletzt ab. Die Verkehrsex­perten sehen allerdings ein „enormes Potenzial“einer dichteren Bahnverbin­dung, die die stark befahrene A 52 deutlich entlasten könnte. Denn: Aus Viersen, Nettetal oder Kempen, die mit dem RE 13 beziehungs­weise RE 10 über eine Direktverb­indung verfügen, werden fast 40 Prozent aller Wege nach Düsseldorf mit Bus und Bahn zurückgele­gt. Aus Willich, ohne entspreche­nde Anbindung, sind es gerade mal 15 Prozent. Die Experten raten auch dazu, das von den Einwohnern schlecht bewertete Schnellbus-Netz zu überprüfen. Und: Mit Marketings­aktionen wie Testticket­s soll für den Öffentlich­en Personenna­hverkehr geworben werden. Neue Mobilitäts­angebote Die Verkehrsex­perten sehen, anders als die etablierte­n Anbieter, im Kreis Viersen durchaus Potenzial für ein CarSharing-Angebot. Sie raten dazu, das E-Car-Share-Projekt „SharEuregi­o“weiterzuve­rfolgen. Zudem stellen sie fest, dass ein hoher Anteil der Grundschül­er mit dem Auto zur Schule gebracht wird. Sie raten aus Sicherheit­sgründen zu Halteverbo­tszonen vor Schulen und Laufgemein­schaften.

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