Rheinische Post Krefeld Kempen
Einkaufsmeile Hochstraße wird beliebter
Zur Düsseldorfer Kö wird die Krefelder Hochstraße nie werden: Dessen ungeachtet steigt die Attraktivität der 1a-Einkaufslage in der Seidenstadt. Nach einer Erhebung von Jones Lang La Salle lockt die Krefelder Einkaufsstraße 4550 Passanten stündlich an –Tendenz steigend. Bis zu den 4785 von der Kö fehlt nicht mehr viel.
Die Ergebnisse der Zählung von Passanten auf Deutschlands Einkaufsmeilen durch Jones Lang La Salle sind eine Momentaufnahme – mehr nicht. Dennoch sagen die an einem einzigen Tag im Jahr erhobenen Daten und Resultate einiges über die Attraktivität der Geschäftslagen aus. Für die Krefelder Hochstraße stehen 4550 Passanten pro Stunde zu Buche. Im Vergleich zum Fünf-Jahres-Durchschnitt ist das ein Plus von 8,7 Prozent. Krefelds 1a-Verkaufslage nimmt damit Kurs auf die 5000-Passanten-Grenze, die Nachbar Mönchengladbach nach der Eröffnung des Einkaufszentrums Minto an der Hindenburgstraße schon überschritten hat.
In Krefelds Innenstadt tut sich etwas. Die regen Bauaktivitäten haben bereits für eine Belebung gesorgt. Der Umbau des Schwanen- marktes, eine Eröffnung von Peek & Cloppenburg sowie die Fertigstellung der Ostwall-Passage und des Forums Krefeld an der St. AntonStraße dürften die Anziehungskraft der City auf Kundschaft aus Krefeld und der gesamten Region noch einmal stärken.
Damit einher gehen sollte die Verbesserung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt, meint Markus Ottersbach, Geschäftsführer des Ein- zelhandels- und Dienstleistungsverbands Krefeld, Kempen, Viersen. Der Kunde verlange heutzutage eine ansprechende Architektur, gastronomische Qualität und Grün. Zusammenfassend lasse sich das mit dem Wort Flair beschreiben. Krefeld sei auf dem richtigen Weg. Werbegemeinschaft, Stadtmarketing, Investoren und Handel seien bemüht, die richtigen Weichen zu stellen. Mit Erfolg: Krefeld habe sich als Zentrum am Niederrhein wieder verstärkt ins Gespräch bringen können. Die entsprechenden Kennziffern belegen das. Die für Umsatz und Zentralität betragen 123,3 und 123,8 und besagen, dass Krefeld stark von der Kaufkraft der Kunden aus der Region profitiert. Die Kaufkraft der Krefelder für Ausgaben im Einzelhandel selbst liegt mit Kennziffer 99,5 knapp unter dem Bundesdurchschnitt von 100. In der Summe sind das 6455 Euro pro Kopf pro Jahr.
Eine grundsätzliche Entwicklung lasse sich aus der Passantenzählung natürlich nicht ableiten, erklärte Ottersbach. Die Kunden entscheiden heutzutage viel spontaner als früher. Tage und Zeiten hoher Frequenz lassen sich nicht mehr voraussagen wie in der Vergangenheit. Und dann unterscheiden sich die Branchen dabei auch noch stark. Diese Betrachtung gelte nicht nur für die Hochstraße, sondern auch für die Nebenlagen, die vom positiven Trend ebenfalls zu profitieren hoffen.
Bundesweit gilt: Die Frankfurter Zeil hat sich den Spitzenplatz unter den frequenzstärksten Einkaufsstraßen Deutschlands zurückgeholt. Mit 14.875 gezählten Besuchern pro Stunde setzte sich die Konsummeile deutlich an die Spitze. Einen neuen Rekord stellte derweil München auf: Erstmals konnte eine Metropole mit drei Einkaufsstraßen unter den Top Ten landen: die Kaufingerstraße (2. Platz/14.320 Passanten), die Neuhauser Straße (6. Platz/11.745 Passanten) und die Weinstraße (7. Platz/10.035 Passanten). Zu den großen Gewinnern gehört die Flinger Straße in der Düsseldorfer Altstadt, die mit 13.710 Passanten auf dem bundesweit dritten Platz landete. Deutliche Einbußen hinnehmen musste hingegen die baustellengeplagte Düsseldorfer Schadowstraße, die auf Rang zehn mit 8465 Passanten rutschte – und schließlich die Düsseldorfer Kö.