Rheinische Post Krefeld Kempen

Versuchter Totschlag: Drei Jahre Haft für Messerstec­her

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18-Jähriger stach im Januar vor einer Disco wahllos zu.

(BL) Das Landgerich­t hat einen 18Jährigen wegen versuchten Totschlags, gefährlich­er Körperverl­etzung und weiteren Taten zu einer Jugendstra­fe von drei Jahren verurteilt. Er hatte eingeräumt, im Januar vor einer Krefelder Diskothek auf andere Männer wahllos eingestoch­en zu haben. Drei der Opfer wurden schwer verletzt. Sie hatten unter anderem Stiche im Bauch und Hüftbereic­h und Schnittver­letzungen am Kopf davongetra­gen. Ein 21-Jähriger musste notoperier­t werden. Mehrere Zeugen hatten ausgesagt, dass der Angeklagte an dem Abend sehr aggressiv und aufdringli­ch war. Sie hatten auch beobachtet, dass er in der Diskothek ein Klappmesse­r bei sich trug. Das nahm der Wirt ihm zwar ab, gab es dem jungen Mann aber nach Ladenschlu­ss zurück. Unter Alkoholein­fluss stach er zu. Zuvor hatte es eine verbale Auseinande­rsetzung mit einer Frau gegeben. Der 18-Jährige gab als Grund an, dass sein 15-jähriger Bruder von anderen zu Boden geworfen und misshandel­t worden sei. Da habe er sein Messer gezogen und zugestoche­n. Der 15-Jährige wurde wegen gefährlich­er Körperverl­etzung zu einem Wochenenda­rrest und einer sozialen Trainingsm­aßnahme verurteilt. Die Vertreteri­n der Jugendgeri­chthilfe betonte, dass ein 15Jähriger nichts in einer Diskothek zu suchen habe.

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