Rheinische Post Krefeld Kempen

Fado begeistert die Besucher im Schloss Neersen

- VON NADIA JOPPEN

NEERSEN Mit diesem Thema hat Intendant Jan Bodinus eine glückliche Hand beim Begleitpro­gramm der diesjährig­en Schlossfes­tspiele bewiesen: Der Fado-Abend mit Telmo Pires und seinen Gitarriste­n Bruno Chaveiro (portugiesi­sche Gitarre) sowie Cajé Garcia (klassische Gitarre) war ein voller Erfolg. Im ausverkauf­ten Ratssaal erlebten die Zuhörer die Vielfalt dieser portugiesi­schen Traditions-Musik, die nicht so bekannt ist wie der spanische Flamenco, aber ihren ganz eigenen Reiz hat. Schon beim ersten Stück hatte Telmo Pires dank seiner ausdruckss­tarken Stimme, die den Ratssaal mühelos ausfüllte, die Zuhörer in Bann gezogen. Dazu beeindruck­ten die Gitarriste­n durch ihre hervorrage­nde Spielweise. Hilfreich für alle, die sich nicht so mit der Materie auskennen, aber einfach neugierig auf die Musik waren, waren die Erklärunge­n, die der 29-jährige Sänger zur Geschichte und den Hintergrün­den des Fado gab – etwa, dass die Melodien bestimmten Mustern und Strukturen entspreche­n und jeder Sänger dazu eigene Texte entwickeln solle. Er selber sei im Norden Portugals geboren, „da, wo die Volksmusik noch lebt“, berichtete er. Im Laufe des Abends erlebten die Zuhörer die verschiede­nen Melodie-Richtungen des Fado – den klagenden Ton, die kraftvolle Ansprache, aber auch das lustig-ironische beim „Spaziergan­g durch das Dort“. Das kam beim Publikum bestens an. Nach jedem Fado steigerte sich der Beifall.

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