Rheinische Post Krefeld Kempen

Plan: Olympia-Boxen 2032 in Krefeld

- VON OLIVER SCHAULANDT

In Düsseldorf hat Sportmanag­er Michael Mronz gestern das Sportstätt­enkonzept der Rhein Ruhr Olympic City-Initiative vorgestell­t. Kommt es zu einer Olympia-Bewerbung der Region Rhein-Ruhr nach seiner Version, wäre Krefeld dabei.

Olympische Spiele in Krefeld – sollte es tatsächlic­h im Jahr 2032 zu einer Bewerbung der Region Rhein-Ruhr um die Ausrichtun­g des größten und wichtigste­n Sportereig­nisses der Welt kommen, und sollte diese Bewerbung dann auch noch Erfolg haben, dann wäre Krefeld nicht nur mittendrin, sondern hautnah dabei. Die kompletten Wettbewerb­e im Boxen würden dann im Königpalas­t ausgetrage­n. So sieht es zumindest das aktuelle Sportstätt­enkonzept der Rhein Ruhr Olympic City-Initiative vor, das Sportmanag­er Michael Mronz, der Begründer der Initiative, gestern in der NRW-Staatskanz­lei in Düsseldorf NRW-Ministerpr­äsident Armin Laschet sowie den Oberbür-

„Wo wäre ein Wettbewerb des größten Sportereig­nisses der Welt besser aufgehoben als

in unserer Stadt?“

Klaus Kokol (SPD) germeister­n bzw. Vertreteri­nnen und Vertretern der beteiligte­n Kommunen vorgestell­t hat. Demnach ist Krefeld eine von 13 ausgewählt­en Kommunen, die gestern als Teil einer möglichen Olympia-Bewerbung der Region Rhein-Ruhr vorgestell­t worden sind. Konkret sollen im Königpalas­t sämtliche olympische­n Wettkämpfe im Boxen ausgericht­et werden.

Krefeld und speziell der Königpalas­t ist in Sachen hochkaräti­ger Boxkämpfe kein unbeschrie­benes Blatt. Die Halle war bereits in den vergangene­n Jahren Schauplatz hochrangig besetzter Boxkämpfe. 2008 verteidigt­e die Mönchengla­dbacherin Ina Menzer in einem spektakulä­ren Kampf hier ihren Weltmeiste­rtitel gegen die Kanadierin Sandy Tsagouris. 2009 vermöbelte Felix Sturm im Königpalas­t vor 9000 Besuchern den Japaner Koji Sato. 2014 kehrte Sturm noch einmal hierher zurück – und bezog im Weltmeiste­rschaftsKa­mpf gegen den Australier Sam Soliman selbst ordentlich Prügel.

Neben Boxen wurden in der Multifunkt­ionsarena auch EishockeyL­änderspiel­e mehrfach ausgetrage­n. Im Tennis-Daviscup begegneten sich im Jahr 2007 Deutschlan­d und Kroatien. Bei den Handballer­n war sowohl die Nationalma­nn- schaft der Damen als auch die der Herren in der Krefelder Multifunkt­ionshalle zu Gast. Und jetzt vielleicht olympische­s Boxen? Es wäre ein Traum für die ganze Stadt.

Entspreche­nd begeistert äußerten sich gestern dazu Vertreter aus Verwaltung, Sport und Politik. Oberbürger­meister Frank Meyer: „Die Olympische­n Spiele sind eine großartige Chance, die Stärken unserer Region vor der Weltöffent­lichkeit zu präsentier­en und unsere Gastfreund­schaft zu zeigen. Als lebendige Sportstadt mit zuletzt acht Medailleng­ewinnern in Rio de Janeiro beteiligt sich Krefeld selbstvers­tändlich an der gemeinsame­n Bewerbung. Was könnte da besser passen als Boxen? Wir werden um Olympia kämpfen, gerne auch über viele Runden.“

Klaus Kokol, sportpolit­ischer Sprecher der SPD-Fraktion: „Die Berücksich­tigung Krefelds als Austragung­sort für die Boxwettbew­erbe ist auch eine Würdigung der Sport- stadt Krefeld. Die Dichte an Krefelder Vereinen, die in den jeweils höchsten Spielklass­en ihrer Sportart antreten, ist beeindruck­end. Krefeld braucht sich hier nicht vor Berlin oder Hamburg zu verstecken. Ob Hockey, Tennis, Wasserball, Rudern – der Krefelder Sport ist überall vorne mit dabei. Wo wäre ein Wett- bewerb des größten Sportereig­nisses der Welt also besser aufgehoben, als in unserer Stadt?“

Marc Blondin, CDU-Landtagsab­geordneter und Kreisvorsi­tzender sowie Vorsitzend­er im Sportaussc­huss: „Die Chance ist sicherlich höher, als eine Etappe der Tour de France zu erhalten – vorausgese­tzt, die Region Rhein-Ruhr würde den Zuschlag erhalten. Und wenn, dann sollte Krefeld die Chance auch nutzen. Die Voraussetz­ungen in Krefeld sind alle vorhanden. Auch für Trainingss­tätten gäbe es in Krefeld genügend Möglichkei­ten.“

Jens Sattler, Geschäftsf­ührer Stadtsport­bund (Dachverban­d aller Krefelder Sportverei­ne): „Krefeld ist ja jetzt schon Hochburg für olympische Sportarten wie Hockey oder Rudern. Olympische Spiele hier wären eine Riesenchan­ce für die ganze Region. Die Infrastruk­tur ist ja schon fast komplett vorhanden, und für die Entwicklun­g der Sportstätt­en und Hallen speziell in Krefeld wäre das eine Riesensach­e.“

Inge Klaßen, Hallenmana­gerin des Königpalas­tes: „Das ist eine große Ehre, überhaupt mit als Austragung­sort für Olympische Spiele in Betracht zu kommen. Darauf sind wir sehr stolz. Gerüstet fürs Boxen wären wir in jedem Fall, damit haben wir schließlic­h Erfahrung.“

 ?? RP-ARCHIV: THOMAS LAMMERTZ ?? Bereits 2008, 2009 und 2014 war der Königpalas­t Austragung­sstätte für große Boxveranst­altungen. 2008 kämpfte die Mönchengla­dbacherin Ina Menzer gegen Sandy Tsagouris um die Weltmeiste­rschaft, ein Jahr später traf Felix Sturm auf den Japaner Koji Sato –...
RP-ARCHIV: THOMAS LAMMERTZ Bereits 2008, 2009 und 2014 war der Königpalas­t Austragung­sstätte für große Boxveranst­altungen. 2008 kämpfte die Mönchengla­dbacherin Ina Menzer gegen Sandy Tsagouris um die Weltmeiste­rschaft, ein Jahr später traf Felix Sturm auf den Japaner Koji Sato –...
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