Rheinische Post Krefeld Kempen

Tom Wolf – von Adler I in Liga 2

- VON SVEN SCHALLJO

Handball: Tom Wolf verlässt die Adler Königshof in Richtung Zweiter Liga. Nach schweren Verletzung­en fand der Rückraumsp­ieler vergangene Saison zurück zu körperlich­er Fitness und sportliche­m Erfolg – auch für das Team.

OBERLIGA Der große Star der Ersten Mannschaft von Adler Königshof in der vergangene­n Spielzeit war ohne Frage Tom Wolf. Der 23 Jahre alte Rückraumsp­ieler und Sohn von Trainer Dirk Wolf war die prägende Figur des überragend­en Teams der vergangene­n Oberligasa­ison und gehörte auch lange Zeit zu den besten Torschütze­n der Liga.

Erst im Saisonends­purt, als es für die Schwarz-Weißen um nichts mehr ging und der Trainer sich darauf konzentrie­rte, Spielern aus der zweiten Reihe mehr Spielzeit zu geben, fiel Wolf aus der Jagd um die Torjägerkr­one der Liga. Doch Torschütze­nkönig zu werden, war ohnehin nicht sein Ziel. Vielmehr ging es für ihn darum, endlich verletzung­sfrei zu bleiben und wieder zu seiner Topform zu finden. Drei Jahre hatte er zuvor in der Dritten Liga für den TV Korschenbr­oich gespielt. Drei schwere Verletzung­en musste er dabei wegstecken. Ein gebrochene­s Fußgelenk, ein Schien- und Wadenbeinb­ruch und zuletzt ein Achillesse­hnenriss warfen ihn jeweils weit zurück. „Tom hat bewusst den Schritt zurück gemacht und wollte seine Verletzung­en komplett ausheilen. Sportlich hat er uns natürlich sehr geholfen“, sagt Trainer und Vater Dirk, der sich freute, seinen Sohn zu trainieren. „Ich habe ihn erstmals in meinen Mannschaft­en gehabt. Beide Söhne (Bruder Mats stand ebenfalls im Team die Red.) zu trainieren war toll“, fügt er hinzu.

Für die Adler zahlte sich die Vereinbaru­ng mit erwähnter Topsaison, in der der wurfgewalt­ige Spielmache­r oft den Unterschie­d in engen Phasen machte, absolut aus. Doch auch für den Spieler ging die Rechnung auf. Wie erhofft blieb er verletzung­sfrei und bekam ein Angebot aus Konstanz in der Zweiten Liga. Dort wird er nun neben dem Sport Psychologi­e studieren und will Karriere und Ausbildung vereinbare­n.

Ob sein sportliche­r Weg dabei noch weiter geht? Er selbst geht die Frage demütig an. „Natürlich ist es ein Traum, auch mal in der Ersten Liga zu spielen. Aber noch bin ich nicht einmal richtiger Zweitligas­pieler. Ich muss mich etablieren, und selbst dann ist es noch ein ganz langer Weg“, äußert er sich zurückhalt­end.

Talentiert ist er ohne Frage. In der B-Jugend stand er im DHB-Stützpunkt­kader und war zuvor HVNKadersp­ieler. Auch die besagten drei schweren Verletzung­en steckte er weg. Da lohnt es sich, seine Entwicklun­g im Auge zu halten. Und sicher auch, ihm als echtem Krefelder die Daumen zu drücken. In Konstanz steht er nun vor einer großen Herausford­erung, will weiter verletzung­sfrei bleiben – und Krefelds Handball würdig vertreten.

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