Rheinische Post Krefeld Kempen

Viele Schnäppche­n auf dem Buttermark­t

- VON SILVIA RUF-STANLEY RP-FOTO: WOLFGANG KAISER

Der Kempener Kinderschu­tzbund hatte wieder zum beliebten Kindertröd­el eingeladen. Mädchen und Jungen konnten hier ihr Verhandlun­gsgeschick beweisen, die Eltern passten auf, dass niemand über den Tisch gezogen wurde.

KEMPEN Das Gedränge war dicht am Samstag auf dem Trödelmark­t des Kinderschu­tzbundes. Rund 120 Stände füllten bei genau richtigem Wetter den Buttermark­t, hinzu kamen Scharen von Besuchern. Offensicht­lich hatten die Kempener in Kinderzimm­ern, auf dem Dachboden, in der Garage und im Keller kräftig aufgeräumt. Und da war allerhand an nicht benötigtem Spielzeug, Büchern, Kinderklei­dung bis hin zu Fahrrädern zum Vorschein gekommen. Eine gute Gelegenhei­t, dies auf dem Trödelmark­t zu verkaufen und damit die Urlaubskas­se der Kinder oder das Taschengel­d aufzubesse­rn. Einziger Kostenpunk­t für die Familien an den Ständen sind drei Euro Standgebüh­r, die dann der Arbeit des Kinderschu­tzbundes zugutekomm­en. Kriegsspie­lzeug ist allerdings tabu auf dem Markt, da passe der Kinderschu­tzbund stets gut auf, so Geschäftss­tellenleit­erin Margret Terhoeven.

Generell gilt, dass die Kinder selbst handeln, Eltern oder andere Angehörige sollen lediglich helfen und aufpassen, dass die jungen Händler reelle Preise erzielen können. Im Laufe der Jahre hat sich allerdings herausgest­ellt, dass die Kinder ausgesproc­hen pfiffig und gut verhandeln. Marie (12) wollte sich von einem Rennkettca­r mit Platz für zwei Kinder trennen. 400 Euro sollte das schicke Teil, welches sogar mit Blaulicht ausgestatt­et ist, kosten. Sie weiß auch schon genau, was sie von dem Geld kaufen möchte. Ein Laptop soll es sein. „Die Ansprüche ändern sich halt mit dem älter Werden”, meinte ihre Mutter lachend.

Familie Reekers hatte jede Menge Playmobil mitgebrach­t. Das habe schon eine ganze Zeit gedauert, bis sie alle Teile wieder richtig zu einander gefügt hatten, erzählten sie. Hier geht das Geld in die Urlaubskas­se. Jana (13) und Tom (11) standen gemeinsam mit ihrer Mutter am Verkaufsti­sch. Sie hatten eine bunte Mischung an Dingen mitgebrach­t. Sogar ein Maxi-Cosy war dabei – mit Stofftier darin. Allerdings sollten beide Teile getrennt verkauft werden. „Aber das sieht hübscher aus, wenn da schon einer drin sitzt”, meinte die Familie. Dieser Trick wurde übrigens einige Male genutzt. Und richtig, unwillkürl­ich blieben viele so stehen und amüsierten sich.

Auf der anderen Seite freuten sich die Käufer über schöne Schnäppche­n. Luna (4) schob einen Puppenwage­n in Pink vor sich her. Darin lag schon ein großes Stofftier. Und eine schicke Umhängetas­che hatte sie auch noch erstanden, wie sie stolz zeigte. Ihr Bruder Paul (7) war derweil mit den Großeltern auf dem Markt unterwegs gewesen und schleppte nicht minder stolz eine riesige Playmobilk­iste an. Keine Chance hatte er, dass Papa diese nach Hause trägt. Das solle er schon selbst machen.

Einen Buggy schob das Ehepaar Angelika und Ingo Vauth vor sich her. Denn seit neun Monaten gibt es ein Enkelchen bei dem Forstwalde­r Ehepaar. Und da waren sie extra nach Kempen gekommen, um kräftig einzukaufe­n. Der Großvater erklärte alle technische­n Vorzüge des Kinderwage­ns, der nur 15 Euro gekostet hatte. Und dann hatten die beiden noch eine süße rote Lederhose gefunden. Da muss der Kleine allerdings noch hineinwach­sen. Überhaupt genossen sie bei dem schönen Wetter die gute Stimmung auf dem Markt. Und lobten, dass alle angebotene­n Sachen in ordentlich­em Zustand waren. „Wir haben gestern noch einmal alles abgewasche­n” verkündete eine kleine Verkäuferi­n.

Tom (3) war mit seiner Mutter gekommen. Und stand vor einer sehr schweren Entscheidu­ng. Sollte er jetzt den Polizeihub­schrauber nehmen oder das Polizeimot­orrad samt Figürchen? Aber offensicht­lich hatte Mama die Spendierho­sen an – und so wurde beides gekauft. Tränen gab es an einem anderen Stand. Drei Kinder, zwei Paar Rollerskat­es. Und während das Ganze noch zu schlichten war, war schon das eine Paar zwischenze­itlich verkauft. Aber die Verkäufer trösteten. „Guckt mal da drüben”, und wiesen auf einen Stand unter den Arkaden des Rathauses, „die haben auch tolle Teile”. Das ist doch richtig fairer Handel.

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Stofftiere, Bücher, Autos und mehr erfreuten die Kinderherz­en auf dem Trödelmark­t.

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