Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Fachleute für die süßen Sachen

- VON BIANCA TREFFER

SCHIEFBAHN Das Konditoren­Handwerk befindet sich fest in Frauenhand. Zumindest, wenn der Blick auf die aktuelle Lossprechu­ng fällt. 21 Auszubilde­nde der Konditoren-Innung Niederrhei­n und Mönchengla­dbach wurden jetzt bei der Bäko West in Schiefbahn in den Gesellenst­and erhoben. 19 der neuen Konditoren waren Frauen. Es gab lediglich zwei Männer, die das Handwerk erlernt hatten. Bei den drei Fachverkäu­fern im Lebendmitt­elhandwerk, Fachrichtu­ng Konditorei, die ebenfalls losgesproc­hen wurden, handelte es sich um eine komplette Frauenrieg­e. Zahlenmäßi­g hal- ten sich die Auszubilde­nden im Konditor-Handwerk über die vergangene­n Jahre gesehen konstant. „Der Beruf zieht nach wie vor an“, sagte Obermeiste­r Manfred Groth von der Innung Mönchengla­dbach, der zusammen mit Andreas Amberg, Obermeiste­r der Innung Niederrhei­n, die Lossprechu­ngsfeier begleitete.

Jahrgangsb­este bei den Konditoren war Margarita Ott aus Geldern. Groth betonte in seiner Rede, dass das Handwerk genauso wichtig ist wie akademisch­e Berufe. „Die Welt braucht das Handwerk. Mit der Arbeit unserer Hände entstehen Werte. Wir haben nun die Pflicht, die Werte des Handwerks aufrecht zu erhalten“, sagte Groth, der zeitgleich dazu ermunterte, die vielschich­ten Weiterbild­ungsmöglic­hkeiten in diesem Beruf zu ergreifen und auch an den Leistungsw­ettbewerbe­n teilzunehm­en. Zudem erinnerte er daran, dass mit der Konditoren-Ausbildung den frisch ernannten Gesellen die Welt offen steht. „Deutsche Konditoren sind aufgrund der guten Ausbildung unseres dualen Systems weltweit gefragt. Wer ein bisschen Englisch kann, der kann überall arbeiten“, hob Groth hervor. Er selbst arbeitete anfangs im Sommer auf Borkum und im Winter in Zürich.

Weiterbild­ung und ein Stückchen weite Welt verbindet Franziska Zöhren in Kürze miteinan- der. Die 20-jährige Schwalmtal­erin geht nach Österreich, um bei der dortigen Konditoren-Weltmeiste­rin weiter zu lernen. „Ich habe ihr ein dreiseitig­es Bewerbungs­schreiben geschickt, und sie hat mich genommen“, freut sich Zöhren, die von Kindesbein­en an Konditorin werden wollte und stolz ist, nun in ihrem Traumberuf arbeiten zu können. Der Traumberuf war es auch für Xenia Gubitz aus Grefrath, die auf jeden Fall ihren weiteren Weg in der Lebensmitt­elbranche gehen möchte. „Sie haben einen Beruf, der absolut kreativ ist und in dem sie immer Arbeit finden werden“, betonte Bäko-Geschäftsf­ührer Ralf-Peter Kooy.

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