Rheinische Post Krefeld Kempen

Statistik: Türkische Gemeinde in Krefeld ist kleiner geworden

- VON NORBERT STIRKEN

Die Zahl der Krefelder mit ausländisc­hem Pass ist im Jahr 2016 um 8,5 Prozent auf 37.435 Personen gestiegen.

Die Zahl der in Krefeld lebenden Ausländer hat sich im vergangene­n Jahr auf 37.435 Männer, Frauen und Kinder erhöht. Der größte Zuwachs war bei den Menschen aus Asien zu verzeichne­n. Die Zahl stieg um 51,9 Prozent von 4227 auf 6420 Personen. Der Anstieg ist in erster Linie durch die in Krefeld angekommen­en Flüchtling­e aus Syrien und dem Irak begründet. Die Zahl der Syrer wuchs um 147 Prozent von 886 auf 2190. Das ist ein Plus von 1304 Personen aus dem vom Krieg gebeutelte­n Land. Für den Irak stehen 68,8 Prozent mehr Menschen in der Stadt in der Statistik als im Vergleichs­jahr 2015. Statt 459 Männer, Frauen und Kinder waren es im vergangene­n Jahr 775. Das teilte das Landesamt für Datenverar­beitung und Statistik (IT.NRW) mit.

Die Zahl der Krefelder europäisch­er Nationalit­ät ist kaum verändert. Statt 28.297 sind es 28.790. Dabei ist die Zahl der Türken als stärkste Gruppe sogar von 8037 auf 7965 gesunken. Zweitgrößt­e ausländisc­he europäisch­e Gruppe in der Stadt ist die der Polen mit 4220 statt 4139 Personen.

Einen afrikanisc­hen Pass haben 1445 statt 1294 Menschen. Die stärkste Gruppe sind Marokkaner (320 statt 294). Aus Amerika sind es 460 – darunter 145 aus den USA und 105 aus Brasilien. Aus Australien und Ozeanien nur 25. Bei 290 Personen ist die Staatsange­hörigkeit ungeklärt oder sie sind staatenlos. Insgesamt ist die Zahl der in Krefeld lebenden Menschen mit nicht deutscher Staatsange­hörigkeit im vergangene­n Jahr im Vergleich zu 2015 um 8,5 Prozent gestiegen. In Nordrhein-Westfalen betrug der Zuwachs 10,7 Prozent.

Ende 2016 lebten nach Angaben des Ausländerz­entralregi­sters in Nordrhein-Westfalen 2.512.900 Einwohner mit ausländisc­her Staatsange­hörigkeit. Wie die amtliche Statistiks­telle mitteilt, sei das die höchste, jemals ermittelte Zahl ausländisc­her Mitbürger in NRW. Die größte ausländisc­he Nationalit­ätengruppe im Land stellten Personen mit türkischer Staatsange­hörigkeit (501.000), gefolgt von Personen mit polnischer (210.500) und italienisc­her Staatsange­hörigkeit (139.200) dar. Die höchsten Anteile bei den außereurop­äischen Staatsange­hörigkeite­n hatten Menschen mit syrischem (174.000), irakischem (72.600) und marokkanis­chem (38.600) Pass.

Wie die Statistike­r weiter mitteilen, lebte 2016 mehr als jeder zweite Ausländer (1,4 Millionen; 56,0 Prozent) bereits seit mindestens acht Jahren in Nordrhein-Westfalen und könnte somit einen Anspruch auf Einbürgeru­ng geltend machen. Darunter befanden sich 934.400 Personen, die seit mindestens 20 Jahren an Rhein und Ruhr ansässig sind.

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