Rheinische Post Krefeld Kempen

GHTC wartet weiter auf den ersten Saisonpunk­t

- VON THOMAS GRULKE

Der Deutsche Meister musste im ersten Heimspiel gegen den Rochusclub auf seine Top-Einzelspie­ler verzichten.

TENNIS Es ist noch nicht die Saison des Ricardas Berankis. Und irgendwie dürfte dem Litauer der Verlauf der Partie gegen den Rochusclub Düsseldorf bekannt vorgekomme­n sein. Wie schon in der Vorwoche in Krefeld hatte sich die Nummer vier des Gladbacher HTC im Einzel nach Satzrückst­and zurückgekä­mpft, dann aber im Match-Tiebreak 6:10 verloren. Und da das anschließe­nde Doppel ebenfalls erneut keinen Ertrag einbrachte, wartet der 27-Jährige noch auf ein Erfolgserl­ebnis in der Saison 2017 – was auf das komplette Team des amtierende­n Deutschen Meisters übertragba­r ist. Denn der GHTC verlor nach dem 2:4 in Krefeld auch sein erstes Heimspiel und wartet nach dem 1:5 gegen den Rochusclub Düsseldorf noch auf den ersten Saisonpunk­t.

„Düsseldorf hat verdient gewonnen. Für uns ist es natürlich sehr ungünstig gelaufen, dass im Einzel sowohl Albert Ramos-Vinolas als auch Philipp Kohlschrei­ber nicht zur Verfügung standen“, sagte Henrik Schmidt. Am Freitag war Gladbachs Teamchef noch frohen Mutes gewesen, dass er dem Publikum zum ersten Heimspiel eine Topformati­on würde bieten können – ehe er die Nachricht bekam, dass sich der ohnehin leicht angeschlag­ene Kohlschrei­ber wieder verletzt hatte. Trotz der direkten Behandlung in München kam ein Einsatz nicht infrage. Dafür sollte Gladbachs Nummer eins zur Verfügung stehen. Doch Ramos-Vinolas konnte aufgrund einer familiären Verpflicht­ung erst am Sonntagmor­gen anreisen. Und da sein Flug Verspätung hatte, kam der Spanier nicht rechtzeiti­g in Gladbach an, um für das Topeinzel spielberec­htigt zu sein.

„Nachdem letztes Jahr alles wunderbar geklappt hat, haben wir jetzt auch ein wenig Pech“, sagte Schmidt, dessen Team gegen Düsseldorf schnell 0:2 in Rückstand geriet. Sowohl Daniel Gimeno-Traver als auch Kamil Majchrzak unterla- gen ihren Gegnern glatt in zwei Sätzen. Und auch bei Berankis an Position eins sah es lange nicht gut aus.

Dem stabilen Spiel des Italieners Guido Andreozzi war zunächst kaum beizukomme­n, doch nachdem er das Break zum 1:5 im zweiten Satz verhindert hatte, kam Berankis zurück. Aleksandr Nedovyesov hatte zwischenze­itlich für Gladbach auf 1:2 verkürzt, und der Litauer hätte den Ausgleich besorgen können. Doch im Match-Tiebreak machte er ein paar Fehler zu viel und verlor 6:10. „Ricardas hat sein Kämpferher­z gezeigt, aber aktuell fehlt auch ein Tick, um die Spiele zu gewinnen“, sagte Schmidt.

Ein Punkt war somit höchstens noch drin für den Gastgeber, der im Doppel auch Ramos-Vinolas einsetzen konnte. Doch weder Nedovyesov/Roman Jebavy noch Ramos-Vinolas/Berankis hatten in zwei spannenden Doppeln das bessere Ende für sich. 1:5 statt eines möglichen 3:3 – das passte zum verunglück­ten Saisonstar­t des Titelverte­idigers.

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