Rheinische Post Krefeld Kempen

Reizgas versprüht: Großalarm bei Edeka

- VON HEINER DECKERS

KEMPEN Großalarm bei Edeka: Gestern am späten Nachmittag ging bei der Feuerwehr die Meldung ein, dass im Supermarkt am Hessenring 25 Personen über Atemwegsre­izungen klagten. Ein Großaufgeb­ot an Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz und Maltesern war schnell vor Ort, der Parkplatz wimmelte vor Einsatzfah­rzeugen. Der Markt wurde evakuiert, auf dem Vorplatz spekuliert­en Kunden und Personal darüber,was da bloß geschehen war.

Franz-Heiner Jansen, Chef der Kempener Feuerwehr, teilte erste Erkenntnis­se mit: Im Bereich der Leergutann­ahme habe offenbar jemand mit Reizgas oder einer ähnlichen Substanz gesprüht: „Drei Notärzte haben die betroffene­n Personen untersucht. Lediglich einer musste ins Krankenhau­s eingeliefe­rt werden, bei den anderen war alles in Ordnung.“Der Sprayer soll nach Angaben der Polizei 35 bis 40 Jahre alt sein. Er hat nach Zeugenanga­ben dunkle Haare und trug eine auffällige schwarze Lederjacke mit einem orange-roten Streifen über der Brust. Der Mann ist flüchtig. Hinweise nimmt die Polizei unter der Rufnummer 02162 3770 entgegen.

Nach und nach rückten die Einsatzfah­rzeuge wieder ab. Während des Einsatzes war das Verkehrsch­aos am Edeka-Markt immer größer geworden: Ein Polizeiwag­en blockierte die Einfahrt auf dem Parkplatz, der Rückstau wurde größer und größer. Nachrücken­de Einsatzfah­rzeuge wie die vom DRK des Kreises Viersen, hatten Mühe, ihr Ziel zu erreichen. Fahrer von auf dem Parkplatz abgestellt­en Fahrzeugen hatten für eine gewisse Zeit keine Chance, ihn zu verlassen.

Entspreche­nde Notfallplä­ne sehen vor, dass die Einsatzkrä­fte bei solchen Alarmmeldu­ngen mit möglichst vielen Kräften ausrücken, weil man von einem Super-GAU ausgeht. Der trat glückliche­rweise nicht ein. Während die Mienen der Rettungskr­äfte sich langsam lockerten, wurde auf dem Vorplatz heftig diskutiert. Ersten Gerüchten zur Folge sollte irgendein Unbekannte­r im Bereich der Fleischthe­ke irgendeine Substanz versprüht haben. Für Schmunzeln sorgte der ältere Herr, der zur Sicherheit einfach mal nachfragte: „Ist hier etwas passiert?“

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FOTO: JUNGMANN Ein Großaufgeb­ot an Rettungskr­äften fand sich gestern am späten Nachmittag bei Edeka ein.

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