Rheinische Post Krefeld Kempen

Weniger Beamte für 29 Polizeibeh­örden

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DÜSSELDORF (p-m) Mehr als die Hälfte der Polizeibeh­örden in Nordrhein-Westfalen wird im kommenden Jahr mit noch mehr Personalma­ngel zu kämpfen haben, als sie es ohnehin schon tut. Aus einem neuen Erlass zur Kräftevert­eilung bei der Polizei, den das Landesinne­nministeri­um von Herbert Reul (CDU) veröffentl­icht hat, geht hervor, dass 29 von 47 Behörden ab dem 1. September mit weniger Polizisten auskommen müssen. An diesem Stichtag verteilt das Innenminis­terium die Beamten, die ihre Polizeiaus­bildung abgeschlos­sen ha- ben, auf die Dienststel­len. Dabei sollen eigentlich auch altersbedi­ngte Abgänge berücksich­tigt und vorhandene Lücken in der Personalst­ruktur geschlosse­n werden.

Die Gewerkscha­ft der Polizei (GdP) NRW sieht sich durch die neue Kräftevert­eilung in ihren Befürchtun­gen bestätigt, dass die meisten Polizeibeh­örden im Land trotz versproche­ner Mehreinste­llungen in den kommenden drei Jahren zunächst mit weniger Beamten auskommen werden müssen. „Die bereits angespannt­e Personalsi­tuation wird sich nochmals verschär- fen“, sagt der GdP-Landesvors­itzende Arnold Plickert. Mit besonderer Sorge beobachte man, dass 21 von 29 Landratsbe­hörden, also Kreispoliz­eibehörden, laut dem Erlass künftig Polizisten verlieren.

Besonders hart treffen die Berechnung­en des Ministeriu­ms die Behörden in Recklingha­usen und Bochum – hier fallen 20 beziehungs­weise 18 Stellen weg. Auch Oberhausen (minus 9) und Wesel (minus 7) müssen ab September mit weniger Kräften auskommen, Düsseldorf verliert eine halbe Stelle. Die wird dafür in Kleve geschaffen. Über kräftige Zuwächse darf sich hingegen Duisburg (plus 13) freuen – und in Essen werden künftig sogar 27 Beamte mehr eingesetzt. In Summe fallen landesweit etwa 160 Stellen weg, die sich zum Großteil auf den Wachdienst (etwa minus 100 Stellen) und Posten in der Kriminalit­ätsbekämpf­ung (minus 48) verteilen. Rund zehn Stellen fallen bei der Verkehrspo­lizei weg.

Um schnellstm­öglich Entlastung­en zu schaffen, würden daher 100 Regierungs­beschäftig­te zur sofortigen Besetzung zur Verfügung gestellt, kündigt das Innenminis­teri-

Barrikaden absichtlic­h auf einem Weg zu errichten, wo ein Rettungswa­gen mit einem Verletzten an Bord durchfahre­n muss, ist kein Kavaliersd­elikt. Das Verhalten der drei Jugendlich­en, die als mutmaßlich­e Täter in Frage kommen, wird auch nicht dadurch entschuldi­gt, dass es nur bei dem Versuch blieb. Denn nur anwesenden Kindern ist es zu verdanken, dass sich die Rettungsfa­hrt ins Krankenhau­s nicht wesentlich verzögerte. Sie räumten die Blockade schnell beiseite. Daher ist es auch angemessen, dass die Tatverdäch­tigen ein Ermittlung­sverfahren wegen gefährlich­en Eingriffs in den Straßenver­kehr erwartet. Vergleiche mit brutalen Attacken auf Rettungskr­äfte sind aber dennoch nicht angebracht. Wütende Jugendlich­e, die abziehen und dabei aus Zorn eine Barrikade errichten, sind noch etwas anderes als ein wütender Mob, der auf Helfer einprügelt.

Christian Schwerdtfe­ger um im Erlass an. Das ist der GdP allerdings zu wenig: Man rechne es der Landesregi­erung zwar hoch an, dass ab dem 1. September 2300 junge Menschen ihre polizeilic­he Ausbildung beginnen könnten – allerdings würde sich der aktuelle Personalen­gpass dadurch erst im Jahr 2020 auflösen. Daher sollen nach Forderunge­n der Gewerkscha­ft die für 2018 angekündig­ten 500 zusätzlich­en Verwaltung­sangestell­ten bereits in diesem Jahr eingestell­t werden. Von deren Verteilung sollen dann die Kreispoliz­eibehörden und kleinen Polizeiprä­sidien profitiere­n.

Fehlverhal­ten muss bestraft werden

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