Rheinische Post Krefeld Kempen

Zahl der Beschwerde­n über Telefonwer­bung steigt

- VON EVA QUADBECK

BERLIN Immer mehr Verbrauche­r beklagen sich über Telefonwer­bung. Im ersten Halbjahr 2017 gingen bei der Bundesnetz­agentur bereits 26.080 Beschwerde­n ein. Damit liegt die Zahl der Beschwerde­n nach nur einem halben Jahr schon fast auf dem Niveau des gesamten Vorjahres. 2016 zählte die Bundesnetz­agentur insgesamt 29.298 Verbrauche­rbeschwerd­en über Telefonwer­bung. Diese Daten gehen aus einem Antwortsch­reiben der Bundesregi­erung auf eine Frage der GrünenFrak­tion hervor, das unserer Redaktion vorliegt.

„Aus unserer Sicht sollten Vertragsab­schlüsse durch unerlaubte Werbeanruf­e nur dann zustande kommen, wenn Verbrauche­rinnen und Verbrauche­r ihr Einverstän­dnis in Textform bestätigen“, forderte die verbrauche­rpolitisch­e Sprecherin der Grünen-Fraktion, Nicole Maisch. Sie warf der Bundesregi­erung vor, es verpasst zu haben, branchenüb­ergreifend eine verbrauche­rfreundlic­he Regelung durchzuset­zen.

2013 trat ein Gesetz in Kraft, das Telefonwer­bung sowie Werbung per Mail und SMS einschränk­te. Die Bilanz des Gesetzes ist nur durchwachs­en, wie die Bundesregi­erung in einer Anfang des Jahres veröffentl­ichten Evaluierun­g selbst einräumt. Darin heißt es: „Gerade Beschwerde­n wegen Telefonwer­bung für den Vertragswe­chsel in der Energiever­sorgung haben zahlenmäßi­g stark zugenommen.“Positiv ist hingegen die Entwicklun­g bei den ebenfalls für Verbrauche­r äußerst lästigen Anrufen zu Gewinnspie­len: „Deutlich abgenommen hat seit der Novellieru­ng 2013 die Werbung für Gewinnspie­le und Gewinnspie­ldiensteve­rträge.“

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