Rheinische Post Krefeld Kempen

Promi-Parade bei der CHIO-Eröffnung

- VON BERND MATHIEU UND CHRISTOPH VELTEN

Stargäste wie die Schauspiel­erinnen Veronica Ferres und die Französin Isabelle Huppert sorgten gestern Abend bei der Eröffnung des Pferdespor­tturniers CHIO in Aachen für Glamour. Auch die Feier überzeugte.

AACHEN Den ersten Beifall, einen richtig schönen, spontanen, herzlichen, gibt es schon vor der Eröffnung des Aachener Pferdespor­tTurniers CHIO. Da erscheinen edle, schön besternte Limousinen im Parcours. Es sind Autos aus vergangene­n Jahrzehnte­n, denen man verzeiht, dass sie ohne diese grüne Plakette auf diesem grünen Rasen dahingleit­en. Dann folgen die ersten Pferde und Kutschen, die ersten edlen Ehrengäste charmanter Provenienz: Veronica Ferres, die Schauspiel­erin, und Isabell Werth, eine der tatsächlic­hen Hauptdarst­ellerinnen dieses Turniers. „Die Ferres“ehrt die Siegerinne­n und Sieger im Wettbewerb „Das silberne Pferd“für herausrage­nde journalist­ische Beiträge zum Thema Reitsport. Und da steht sie elegant im schwarzen Abendkleid mit beigefarbe­ner Stola vor der Ehrentribü­ne, die erfolgreic­hste Dressurrei­terin dieses Planeten: Isabell Werth. Sie erhält das „Silberne Pferd“in der Kategorie „Herausrage­nde Persönlich­keit“. Verdient. Endlich. Bejubelt.

So wie Ministerpr­äsident Armin Laschet, der als „Öcher Jong“begrüßt und beklatscht wird. Wie die Hälfte seines Landeskabi­netts: So viele NRW-Minister waren hier noch nie. Und ansonsten sowieso: ausverkauf­t. Aber wo ist eigentlich das niederländ­ische Königspaar? So weit hätten es Willem-Alexander und seine Frau Máxima ja nicht gehabt bis nach Aachen. Offiziell gibt es dazu keine Verlautbar­ung. Die Familie weilt wohl im Sommerurla­ub. Stattdesse­n hat das Königshaus Prinzessin Margarita, eine Nichte der ehemaligen Königin Beatrix, zur Eröffnungs­feier in die Soers geschickt. Nun gut. An diesem Tag müssen wohl andere Prominente im Blitzlicht­gewitter herhalten.

Eine Französin zum Beispiel. Isabelle Huppert, eine Galionsfig­ur des französisc­hen Kinos, verkörpert an diesem Abend ein bisschen Cannes und Côte d’Azur in der Aachener Soers. Huppert, 64, im rosa Hosenanzug, mit kleiner Handtasche am Arm und goldenen Kreolen an den Ohren, gibt sich schüchtern. „Klar, ich mag Pferde“, sagt sie ein wenig zurückhalt­end. Veronica Ferres ist da schon nahbarer. Die 52-Jährige ist eine ausgewiese­ne Pferdenärr­in. „Mein Onkel hatte einen Reitstall bei uns gegenüber. Ich konnte gerade laufen, da saß ich schon auf dem Pferd“, erzählt sie.

Moderator Bernd Büttgens, im Niederländ­ischen gut zu Hause, spricht trotz aller gepflegten Rivalitäte­n von niederländ­isch-deutscher „Zuneigung“. Die Eröffnungs­feier sendet Signale dieses freundscha­ftlichen Dialogs aus. Ludger Beerbaum und Jeroen Dubbeldam reden launig über den ewigen niederländ­isch-deutschen Konkurrenz­kampf, beide sind witzig, humorvoll und voller Respekt.

200 Pferde, 800 Menschen: Eine große Show ist die Eröffnung beim Weltfest des Pferdespor­ts – spektakulä­r, originell und mit einem Augenzwink­ern. Der Top-Pferdespor­t ist mit einer Top-Auftaktfei­er gestartet, mit rasantem Tempo, ohne Pausen, keine Sekunde Langeweile. Die Basis dafür sind viele Mitwirkend­e, vor allem natürlich auch der Esprit der inszeniere­nden Autoren dieses Abends. Es sind die abwechslun­gsreiche und vielseitig­e Moderation von Bernd Büttgens, dem Sprecher der Stadt Aachen, und die exzellente Leistung von Uwe Brandt, einem immer wieder überrasche­nden, ideensprüh­enden Regisseur. Das muss man können. Er kann es.

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FOTOS: DPA Schauspiel­erin Veronica Ferres (l.) und Dressur-Olympiasie­gerin Isabelle Werth fuhren zur CHIO-Eröffnungs­feier in einer Kutsche durch die Aachener Soers.

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