Rheinische Post Krefeld Kempen

Spanische Polizei nimmt Fußballche­f Villar Llona fest

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MADRID (dpa) Der Fußball-Boss und Fifa-Vizepräsid­ent Ángel María Villar Llona (67) ist in Spanien unter anderem wegen Vorwürfen der Korruption, Fälschung und Unterschla­gung festgenomm­en worden. Der Chef des Nationalve­rbandes (RFEF), der auch Vizechef des europäisch­en Verbands (Uefa) ist, sei mit seinem Sohn Gorka – dem Ex-Generalsek­retär des südamerika­nischen Verbandes (Conmebol) – und weiteren Verdächtig­en in Haft genommen worden, teilte die spanische Polizei mit. Villar Llona soll unter anderem Gelder des Verbandes verwendet haben, um sich Vorteile zu sichern.

Im Rahmen der „Operation Soule“wurden auch der RFEF-Sitz in Madrid sowie mehrere Regionalbü­ros und Wohnungen durchsucht. Der Einsatz war von der Staatsanwa­ltschaft beantragt worden. Zu den Festgenomm­enen gehöre auch Finanz-Vizepräsid­ent Juan Padrón. Von Seiten der RFEF gab es zunächst keine Stellungna­hme. Der Weltverban­d (Fifa) verwies auf „interne Angelegenh­eiten“des spanischen Verbands, die Uefa wollte die Vorgänge nicht kommentier­en.

Villar Llona ist seit Jahrzehnte­n ein Strippenzi­eher im internatio­nalen Fußball. Seit 19 Jahren sitzt er in der Fifa-Regierung, die inzwischen als Rat firmiert, und seit 1992 im Uefa-Exekutivko­mitee. Er galt als enger Vertrauter des langjährig­en Fifa-Chefs Joseph Blatter, der über zahlreiche Affären stolperte und das Amt 2016 niederlege­n musste.

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