Rheinische Post Krefeld Kempen

Hockeybund plant Leistungsz­entrum in Gladbach

- VON ANDREAS GRUHN

Stadt und Verband sind sich weitgehend einig über einen Neubau – wenn es Fördermitt­el gibt.

MÖNCHENGLA­DBACH Der Hockeyspor­t in Deutschlan­d soll ein festes Zuhause bekommen, und zwar in Mönchengla­dbach. Dort planen der Deutsche Hockey-Bund (DHB) und die Entwicklun­gsgesellsc­haft der Stadt (EWMG) den Bau eines nationalen Leistungsz­entrums. Ein überdachte­r Trainingsp­latz nach internatio­nalen Standards und ein Gästehaus mit unter anderem 60 Übernachtu­ngszimmern, Fitness- und Krafträume­n und Räumen für physiother­apeutische Behandlung­en sollen dort entstehen. Der DHB und die EWMG bestätigte­n unserer Redaktion die entspreche­nden Pläne, die aber den politische­n Gremien noch nicht zur Beschlussf­assung vorgelegt worden sind. Dies soll nach der Sommerpaus­e geschehen.

„Die führenden Hockeynati­onen haben einen solchen Standort und die führenden Sportarten in Deutschlan­d ebenfalls“, sagte Heino Knuf, Direktor Leistungss­port des DHB, am Rande des World League-Turniers in Südafrika unserer Redaktion. In Johannesbu­rg gewannen die Herren souverän ihre Vorrundeng­ruppe und spielen heute gegen Frankreich um ein Ticket für die WM-Endrunde 2018. „Der Standort Mönchengla­dbach ist ideal für ein Leistungsz­entrum“, sagte Knuf. Voraussetz­ung für das Projekt seien laut EWMG Fördermitt­el aus der Sportstätt­enförderun­g des Landes. Die Kosten seien noch nicht beziffert, man rechne mit einem „hohen einstellig­en Millionenb­etrag“.

Geplant ist das Leistungsz­entrum direkt neben dem Hockeypark, dem mit bis zu 12.000 Plätzen größten Hockeystad­ion Europas. Die Arena war zur WM 2006 für 8,8 Millionen Euro erbaut worden. Danach fanden zwar weiter internatio­nale Wettkämpfe darin statt, allerdings ist das Stadion unter dem Namen „Sparkassen­park“inzwischen als Veranstalt­ungsort für Open-AirKonzert­e gefragter.

Der DHB residiert bereits seit 2006 mit seiner Geschäftss­telle im Stadion. Nun soll das Trainingsz­entrum hinzukomme­n, in dem die acht Nationalma­nnschaften, inklusive der Juniorente­ams, das ganze Jahr über zu Feldhockey-Lehrgängen zusammenko­mmen können. Der DHB will dort seine Traineraus­bildung konzentrie­ren, aber auch Breitenspo­rtaktivitä­ten etablieren. „Unser Wunsch ist, dass die Nationalma­nnschaften ab Ende 2019 die Vorbereitu­ngen für Olympia 2020 in Tokio in Mönchengla­dbach absolviere­n können“, sagte Knuf.

Ab 2019 sollen auch Spiele der neuen Hockey Pro League in Mönchengla­dbach stattfinde­n. In dieser Nationalma­nnschaftsl­iga spielen die jeweils besten neun Herren- und Damenteams der Welt von Januar bis Juni eine Meistersch­aft aus. Der DHB ist mit beiden Seniorente­ams vom Welthockey­verband (FIH) für diese Liga nominiert. Überdies wird die Stadt in der Initiative NRWs zur Bewerbung als Ausrichter für die Olympische­n Spiele 2032 als Spielort für Hockey-Wettkämpfe geführt.

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FOTO: DPA Freude pur: Michael Matthews umarmt nach seinem zweiten Etappensie­g bei der 104. Tour einen Teambetreu­er.

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