Rheinische Post Krefeld Kempen

STATISTIK

-

bung in eigener Sache machen. Im Vorfeld hieß es aus dem deutschen Lager, die Kontrahent­innen würden versuchen, sich mit unerlaubte­n Mitteln einen Vorteil zu verschaffe­n. „Sie provoziere­n, sie reden immer schön und versuchen, einen aus dem Rhythmus zu bringen“, urteilte die deutsche Bundestrai­nerin Steffi Jones. „Da gibt es auch mal einen auf den Zeh. Wir dürfen uns nicht locken lassen.“Jones, 44, für die diese EM das erste große Turnier als Trainerin ist, wollte nicht in die Falle laufen, gegen tiefstehen­de Italieneri­nnen ausgekonte­rt zu werden.

So viel zur Theorie. In der praktische­n Umsetzung tat sich Deutschlan­d auch beim zweiten Auftritt schwer. Die Offensivab­teilung brachte nur wenig zwingendes Zustande. Der Führungstr­effer durch Josephine Henning (19.) ging ein kapitaler Schnitzer der italienisc­hen Torfrau Laura Giuliani voraus, der der Ball aus den Fingern flutschte. Es brauchte auch schon die freundlich­e Unterstütz­ung der Gegnerinne­n, die Angriffsbe­mühungen waren schlicht nicht zwingend genug. Italien dagegen brauchte nur einen schnellen Angriff um aufzuzeige­n, dass die junge deutsche Defensive noch nicht besonders standhaft ist. Ilaria Mauro, am Ende des ersten Durchgangs verletzt ausgewechs­elt, traf zum Ausgleich (29.)

Wer fortan ein spielerisc­hes Feuerwerk der deutschen Mannschaft im Koning Willem II Stadion erhoffte, der wurde bitter enttäuscht. Der von Jones angekündig­te kontrollie­rte Ballbesitz­fußball war maximal in Grundzügen erkennbar. Anja Mittag nahm schließlic­h ein erneutes Geschenk der Italieneri­nnen an, die etwas zu rustikal im Strafraum zu Werke gingen und holte einen etwas schmeichel­haften Elfmeter raus. Babette Peters traf (67.). Am Ende war es ein Pflichtsie­g für die DFBAuswahl.

Für den angestrebt­en erneuten Gewinn des EM-Titels müsste eine deutliche Leistungss­teigerung her. Zunächst im letzten Gruppenspi­el am Dienstag in Utrecht gegen Russland, um sich überhaupt für das Viertelfin­ale zu qualifizie­ren.

 ?? FOTO: IMAGO ?? Josephine Henning bedankt sich für den Fehlgriff der Torhüterin Laura Giuliani und erzielt das 1:0. Sara Däbritz schaut angespannt zu.
FOTO: IMAGO Josephine Henning bedankt sich für den Fehlgriff der Torhüterin Laura Giuliani und erzielt das 1:0. Sara Däbritz schaut angespannt zu.

Newspapers in German

Newspapers from Germany