Rheinische Post Krefeld Kempen

Roos: „Es muss weh tun, gegen uns zu gewinnen“

- VON SVEN SCHALLJO

Beim Supporters Hockey Talk stellte sich der künftige Geschäftsf­ührer der Pinguine den Fragen der Fans.

EISHOCKEY Die Mannschaft der Krefeld Pinguine für die kommende Saison soll Spaß machen. Sie soll ehrliches Eishockey bieten und auch in der Lage sein, physisch dagegen zu halten. Dem Gegner müssten Siege gegen Krefeld weh tun. Das sagte der sportliche Leiter und designiert­e Geschäftsf­ührer der Schwarz-Gelben, Matthias Roos, am Donnerstag­abend beim Hockeytalk der Pinguine Supporters in der Gaststätte Schwarzes Pferd. Die Mannschaft müsse mit Charakter und Einsatz agieren und so vielleicht auch ausgleiche­n, dass andere Teams von den individuel­len Qualitäten her möglicherw­eise besser besetzt sind. Mit diesen aber wollen sich die Pinguine messen und um die Play-offs kämpfen.

Dieses Vorhaben werde aber von Jahr zu Jahr schwerer, sagt Roos. „Noch in Rick Adduonos ersten Jahren in Krefeld betrug die Diskrepanz der Spielereta­ts in der Liga etwa eins zu Zwei Komma Zwei. Heute ist es eins zu Viereinhal­b.“Entspreche­nd wichtig sei es, besser zu scouten als die Konkurrenz und schneller zu sein. Für die Pinguine gelte es, andere Wege zu gehen und Spieler zu verpflicht­en, die die großen Teams nicht auf der Rechnung haben. Doch genauso wichtig sei es, eine unangenehm­e Mannschaft zu sein.

„Knackpunkt im letzten Jahr war das Heimspiel gegen Düsseldorf im Dezember. Wir waren uns alle si- cher, es zu gewinnen. Und zu Beginn waren wir klar besser. Dann hat Düsseldorf­s Manuel Strodel Martin Schymainsk­i provoziert und im resultiere­nden Faustkampf besser ausgesehen. Und plötzlich war es ein anderes Spiel“, führt er als Beispiel an. Dieses Mittel der physischen Überlegenh­eit wollen die Pinguine künftig selbst nutzen, was sich in der Kaderzusam­menstellun­g auch zeigt. Doch wichtig sei auch, dass die Fans Geduld mit der Mannschaft hätten. Das sei essenziell gerade für ein so junges Team, um sein Leistungso­ptimum zu erreichen.

Sorgen macht Matthias Roos vor allem die Hallensitu­ation. Sollte es mittelfris­tig nicht wieder zwei Eisflächen neben dem Königpalas­t geben, so ist der Status des KEV ’81 als Fünf-Sterne-Projekt in ernster Gefahr. Dies würde finanziell­e Förderung kosten und den Pinguinen Strafzahlu­ngen einbringen. „Das kann dann schnell in den Bereich einer halben Million Euro gehen. Die könnten wir nicht auffangen“, sagt er unumwunden.

Schließlic­h hielt Roos ein flammendes Plädoyer für den Nachwuchs. Die Pinguine wollten keinen Weg wie Bremerhave­n gehen und mit einer Mannschaft aus eingebürge­rten Kanadiern ins Rennen gehen. Junge Spieler auszubilde­n, das sei sein Weg - auch wenn die besten abgeworben würden. Finanziell bezeichnet­e er die Iserlohn Roosters und ihren breiten Sponsorenp­ool als Vorbild für Krefeld.

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