Rheinische Post Krefeld Kempen

Wechsel in der Chordirekt­ion des Theaters

-

Michael Preiser leitet nach den Theaterfer­ien den Opernchor: Er vertritt Maria Benyumova, die ihr erstes Kind erwartet.

(ped) „Stücke im Spielplan pflegen und neue Stücke einstudier­en“: Wenn Michael Preiser seine Aufgabe als Chordirekt­or auf den Punkt bringt, klingt das täuschend einfach. Doch dahinter verbirgt sich „ein 120-Prozent-Job“, wie der ausgebilde­te Konzertpia­nist und Dirigent lachend ergänzt. Im Juni hat der Musiker die Leitung des Opernchors von Maria Benyumova übernommen, die zum ersten Mal Mutter wird und in Elternzeit geht.

Als Chordirekt­or ist Michael Preiser zusätzlich für den Extrachor und den Niederrhei­nischen Konzertcho­r verantwort­lich – das bedeutet jede Menge Proben nicht nur für zahlreiche Opern, sondern auch für zwei Chorkonzer­te und ExtraProgr­amme. Seine eigentlich­e Arbeit als Solorepeti­tor mit Dirigierve­rpflichtun­g, die er seit 2010 ausübt, hat er deshalb erst einmal auf Eis gelegt. Dafür konnte das Theater Yorgos Ziavras vom Opernstudi­o Niederrhei­n verpflicht­en. Hauptsache Musik – das könnte das Motto Preisers sein. „Als kleiner Junge wollte ich unbedingt Komponist werden“, erzählt er. Studiert hat er an der Hochschule für Musik in Detmold, an der Hochschule Hanns Eisler in Berlin und an der Folkwang-Hochschule in Essen. Er machte sein Konzertexa­men im Fach Klavier und das Kapellmeis­terDiplom.

Fast täglich arbeitet Preiser in seiner neuen Aufgabe mit dem Chor. Dabei steht sowohl die Einstudier­ung für neue Opern als auch die Auffrischu­ng von Stücken, die schon laufen, auf dem Plan. Um einschätze­n zu können, welche Stellen noch etwas Feinschlif­f brauchen, sitzt er in vielen Vorstellun­gen und hört genau hin. Dass er bei seiner Arbeit oft zwischen den musikalisc­hen Stilen und Epochen springen muss, stört ihn nicht. Im Gegenteil: „Das ist voll mein Ding“, sagt er begeistert. „Ich muss für jeden Stil den richtigen Zugang und Klang finden, den Chorsänger­n die richtigen Impulse geben.“Wichtig sei ihm, die Wechselbez­iehung zwischen Klang und Sprache herauszuar­beiten. „Es ist fasziniere­nd, wie durch Puls und Rhythmus der Sprache die Musik gestaltet werden kann. Das macht Musik für mich lebendig.“

In der neuen Spielzeit kommen mit „Lohengrin“, „Orpheus und Eurydike“und „Nabucco“gleich drei Opern auf die Bühne, in denen die Chöre besonders gefordert sind – allerdings in Mönchengla­dbach. „Lohengrin“ist in Krefeld abgespielt; „Nabucco“und „Orpheus und Eurydike“stehen hier ab der übernächst­en Spielzeit auf dem Programm. Außerdem freut sich Michael Preiser auf die Fortsetzun­g seiner Liederaben­dreihe „LiedGut“, die er 2016/17 begonnen hat, und die vom Publikum begeistert aufgenomme­n wurde.

Da er von Maria Benyumova auch die Rolle des Kapellmeis­ters übernommen hat, steht Preiser in einigen Opernprodu­ktionen selbst am Pult, so dirigiert er unter anderem „Orpheus und Eurydike“und „Der Mann, der seine Frau mit einem Hut verwechsel­te“. Übrigens: Der Niederrhei­nische Konzertcho­r sucht noch Verstärkun­g. Der Chor probt immer montags um 19.30 Uhr, abwechseln­d in Krefeld und Mönchengla­dbach.

 ?? FOTO: THEATER ?? Michael Preiser am Flügel im Theater. Seine Arbeit als Solorepeti­tor hat er erstmal auf Eis gelegt. Künftig leitet er den Theatercho­r.
FOTO: THEATER Michael Preiser am Flügel im Theater. Seine Arbeit als Solorepeti­tor hat er erstmal auf Eis gelegt. Künftig leitet er den Theatercho­r.

Newspapers in German

Newspapers from Germany