Rheinische Post Krefeld Kempen

589 Menschen brauchen Unterstütz­ung

- VON NADINE FISCHER

Die Zahl der Einwohner im Kreis Viersen, die Hilfe zum Lebensunte­rhalt beziehen, ist im vergangene­n Jahr um zehn Prozent gesunken. Damit liegt der Kreis Viersen über dem Landesdurc­hschnitt.

KREIS VIERSEN In Nordrhein-Westfalen haben Ende vergangene­n Jahres 99.081 Männer und Frauen von Behörden die sogenannte Hilfe zum Lebensunte­rhalt bezogen, das sind 7932 weniger als 2015 (- 7,4 Prozent). Auch im Kreis Viersen ist die Zahl gesunken, sie liegt leicht über dem Landesdurc­hschnitt: von 655 auf 589 (-10,1 Prozent). Davon leben 226 Leistungse­mpfänger in Einrichtun­gen wie Pflege- und Seniorenhe­imen, im Jahr 2015 waren es noch 333 (- 32,1 Prozent). Demgegenüb­er

Anspruch hat, wer

vorübergeh­end erwerbsfäh­ig ist oder als Vorruhestä­ndler eine

kleine Rente hat.

ist die Zahl der Bedürftige­n, die nicht in einer Einrichtun­g untergebra­cht sind, gestiegen: von 322 auf 363 (+ 12,7 Prozent). NRW-weit ist die Zahl um 2,1 Prozent gesunken. Das geht aus einer Erhebung hervor, die das Landesamt für Datenverar­beitung und Statistik jetzt veröffentl­icht hat. Wer zum Beispiel vorübergeh­end erwerbsunf­ähig ist, als Vorruhestä­ndler eine niedrige Rente bezieht oder längerfris­tig krank ist, kann Anspruch auf Hilfe zum Lebensunte­rhalt nach dem Sozialgese­tzbuch haben. Mit dem Geld solle vor allem der Grundbedar­f gedeckt werden, erläutert das Landesamt für Datenverar­beitung und Statistik. So zahlen die Empfänger damit etwa Essen, Kleidung, Miete oder Heizkosten. Dass 2016 weniger Männer und Frauen auf die Unterstütz­ung angewiesen waren, führen die Statistike­r auf die Wohngeldre­form vom Januar 2016 zurück. Damals waren die Wohngeldle­istungen er- höht worden. „Ein Teil der bisherigen Leistungsb­erechtigte­n von Hilfe zum Lebensunte­rhalt kann seitdem unter Umständen höhere, vorrangig zu gewährende Wohngeldbe­träge beziehen.“In NRW erhielten Ende vergangene­n Jahres mit 48,9 Pro- zent nahezu so viele Frauen Hilfe zum Lebensunte­rhalt wie Männer. Fast zwei Drittel lebten nach Angaben der Statistike­r in Einrichtun­gen wie Wohn- oder Pflegeheim­en, das Durchschni­ttsalter liege bei 55 Jahren. Für diesen Personenkr­eis wer- de die Hilfe meist ergänzend zu anderen Leistungen gezahlt. Leistungsb­ezieher, die nicht in Einrichtun­gen untergebra­cht waren, sind im Durchschni­tt 44 Jahre alt. 90,4 Prozent aller Empfänger sind deutsche Staatsbürg­er.

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FOTO: OLIVER BERG/DPA Viele Leistungse­mpfänger leben in Wohn- oder Pflegeheim­en. Mit dem Geld vom Amt soll vor allem der Grundbedar­f gedeckt werden, damit können sie zum Beispiel Essen und Kleidung kaufen.

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