Rheinische Post Krefeld Kempen

Patrick Seifert bringt Routine in die Verteidigu­ng

- VON SVEN SCHALLJO UND JOSEF HERMANNS

Eishockey: Der DEL-erfahrenst­e Abwehrspie­ler der Pinguine will in Krefeld Verantwort­ung übernehmen.

DEL Der Name Patrick Seifert ist im Eishockey bislang eher etwas für Experten. Gelegenhei­tszuschaue­rn der Krefeld Pinguine war der 27 Jahre alte Verteidige­r vermutlich kein Begriff, als die Schwarz-Gelben seine Verpflicht­ung vermeldete­n. Er ist kein Spieler, der oft mit spektakulä­ren Auftritten von sich reden macht. Doch es ist fraglos auch mehr als ein Zufall, dass der Pinguine-Neuzugang in insgesamt neun DEL-Jahren mit Augsburg und Wolfsburg - nicht eben die absoluten Topfavorit­en der Liga - dreimal das Finale erreichte. Zwar reichte es noch nie zu einem Titel, doch der gebürtige Augsburger bringt viel Erfahrung mit in die Seidenstad­t.

Sportlich ist er ein Spieler, der sich stets in den Dienst des Teams stellt und den Erfolgstra­iner Pavel Gross auch gern in Wolfsburg behalten hätte. Seifert jedoch hatte andere Pläne. „Ich war auf der Suche nach einer neuen Herausford­erung und will mehr Verantwort­ung übernehmen. In den Gesprächen zeichnete sich ab, dass das in Krefeld geht. Darum habe ich mich für die Pinguine entschiede­n“, begründet er seine Entscheidu­ng zum Wechsel in die Seidenstad­t. „Ich sehe es als weiteren Schritt in meiner Karriere nach meiner Zeit in Augsburg und den beiden Spielzeite­n in Wolfsburg, wo wir zweimal Vizemeiste­r wurden.“

Trainer Rick Adduono sieht bei ihm aber durchaus nicht nur das Potenzial zum Defensivst­rategen, sondern auch offensive Möglichkei­ten. So traut er dem Linksschüt­zen auch durchaus im Kampf um einen der Plätze in der Überzahlfo­rmation zu, sich durchsetze­n zu können. Diese Rolle hatte er zum Ende der vergangene­n Saison auch in Wolfsburg eingenomme­n, als etatmäßige Überzahlve­rteidiger ausgefalle­n waren. „In Wolfsburg habe ich auch schon mal als Stürmer ausgeholfe­n, generell sehe ich mich aber schon als Verteidige­r, und ich möchte das auch bei den Pinguinen spielen.“

In jedem Fall soll Seifert seine große DEL-Erfahrung in die insgesamt sehr junge Defensive einbringen. Mit 330 DEL-Einsätzen ist er mit weitem Abstand der in der Liga erfahrenst­e Abwehrspie­ler des Teams. Dieser Vorsprung an Erfahrung soll sich für ihn auch in vermehrten Einsatzzei­ten zeigen. Diese will er dann auch nutzen, um seine bisherige Bestmarke von zwölf Punkten aus der vergangene­n Saison zu übertreffe­n. Doch nicht nur durch mehr Punkte, auch durch sicheres Defensivsp­iel will Patrick Seifert sich in den Vordergrun­d spielen.

Dann könnten in der Zukunft die Fans bei der Nennung seines Namens weit euphorisch­er reagieren. Eine weitere Finalteiln­ahme erscheint derzeit zwar eher illusorisc­h, doch auch hier sagt er: „Es ist unser Ziel, zunächst die Play-offs zu erreichen, und dann müssen wir Schritt für Schritt sehen was noch möglich ist. Am Ende will ich Meister werden. Das Ziel muss da sein.“

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RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Mannschaft­sarzt Martin Wazinski und Physiother­apeut Florian Kreuzmann beobachten Patrick Seifert beim Test auf dem Ergometer.

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