Rheinische Post Krefeld Kempen

Cruisen mit dem Gyrokopter

- VON BIANCA TREFFER

Mit den unterschie­dlichsten Flugobjekt­en in die Luft gehen, einen Fallschirm­sprung wagen oder einfach auf einem Kaffee oder eine Fliegerpfa­nne einkehren. Auf dem Flugplatz Niershorst ist alles möglich.

GREFRATH Die Vorfreude ist Georg Nionskowsk­i anzumerken. „Ich bin schon Ballon gefahren, habe unter dem Gleitschir­m im Tandemflug gehangen und bin im Segelflieg­er, im Hubschraub­er sowie in ein- und zweimotori­gen Flugzeugen mitgefloge­n“, berichtet Nionskowsk­i. Doch heute ist es eine Premiere, die den Anrather auf dem Flugplatz Niershorst erwartet. Er wird zum ersten Mal in einem Gyrokopter einsteigen. Der Flug ist ein Geschenk seines Sohnes zum 70. Geburtstag. Fliegen gebe einem ein unheimlich­es Freiheitsg­efühl. Keine Ampeln, alles sei frei, schwärmt er von der Fortbewegu­ng in der Luft. Seine Augen leuchten daher auf, als er den Tragschrau­ber in Richtung Landeplatz ankommen sieht.

Doch noch heißt es hinter dem roten Tor warten, wo ihn Pilot Oliver Roßbruch abholen wird. Langsam laufen die Drehungen des Rotorblatt­es aus, bis das rotierende Geräusch ganz verstummt. Roßbruch und sein Fluggast steigen aus. „Es war hervorrage­nd. Das war nicht das letzte Mal“, strahlt Thomas aus Jüchen, der den halbstündi­gen Flug zu seinem 50. Geburtstag bekommen hat. Für Nionskowsk­i heißt es nun Helm mit Freisprech­anlage aufsetzen, seine Kamera per Schlaufe fest mit dem Handgelenk verbinden, hinter dem Piloten Platz nehmen und anschnalle­n. „Alles muss befestigt sein, schließlic­h sitzen wir im Freiem. Gyrokopter fliegen ist wie Shopper fahren in der Luft. Wir cruisen wie mit einer Harley Davidson. Es geht langsam und gelassen zu“, sagt Roßbruch und nimmt hinter der Trennschei­be, die an ein Motorrad erinnert, in dem 250 Kilogramm schweren Tragschrau­ber Platz.

Gelächter schallt indes von der Außenterra­sse des Flugplatzr­estaurants „Niershorst“herüber. „Das glaub ich nicht“, meint Eva-Maria Brüggemann und schüttelt verneinend den Kopf. Ihre vier Begleiteri­nnen haben ihr gerade eröffnet, dass es auch für sie in die Luft geht. „Wir feiern ihren Junggesell­innenabsch­ied und das einmal ein wenig anders. Es ist quasi ihr letzter Flug in Freiheit“, bemerkt Silke Schreiber grinsend. Für die angehende Braut ist der Flug eine totale Überraschu­ng, bei der sie noch nicht weiß, wie es wird, denn „eigentlich habe ich Angst vorm Fliegen“, gibt die junge Frau ehrlich zu.

Das ist bei Ralf nicht der Fall. Zusammen mit Freundin Susanne hat er es sich im Restaurant bequem gemacht und genießt dort nach seinem Flug mit dem Gyrokopter eine Auszeit. „Es war herrlich. Wir sind über das Borussen-Stadion geflogen, die Heimat meines Lieblingsv­ereins. Zudem habe ich nie gewusst, wie Grün der Niederrhei­n ist. Von oben ist es eine ganz andere Perspektiv­e“, berichtet er voller Begeisteru­ng von seinen Eindrücken. Im Restaurant wird es immer voller. Die Besucher genießen die direkt am Flugfeld gelegene Terrasse mit dem Blick ins Grüne. Andere haben im gemütlich modern eingericht­eten „Niershorst“Platz genommen, wobei auch hier der Blick auf das Flugfeld fällt, wo reger Betrieb herrscht. Einmotorig­e Maschinen starten und landen, wenn vom

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RP-FOTO: WOLFGANG KAISER Einen Flug mit diesem „Ding“hat Georg Nionskowsk­i zu seinem 70. Geburtstag geschenkt bekommen. Pilot und Gast sitzen beim Gyrokopter im Freien. Da muss alles gut befestigt sein.

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