Rheinische Post Krefeld Kempen
Klopp steht schon vor richtungweisenden Spielen
LONDON (dpa) Die Sehnsucht nach Titeln beim FC Liverpool ist groß, und Trainer Jürgen Klopp geht zuversichtlich in die morgen beginnende Premier-League-Saison. „Wir sind gut in Form“, sagte er, „jetzt müssen wir liefern und wir sind bereit dafür.“Doch hat sein Klub tatsächlich Chancen auf die Meisterschaft? Experten sind sich einig, dass sich Liverpool dafür personell noch verstärken müsste.
In der Vorsaison waren die Reds verletzungsanfällig und nicht konstant genug. Auf gute Leistungen ge- gen Topteams folgten oft schwache Vorstellungen gegen Mannschaften aus der unteren Tabellenhälfte. Als Vierter qualifizierte sich Liverpool immerhin für die Champions-League-Playoffs, wo es drei Tage nach dem Liga-Auftakt in Watford gegen die TSG Hoffenheim geht. Beide Spiele könnten schon richtungweisend für den Saisonverlauf sein.
An das Duell mit seinem Freund Jürgen will David Wagner noch nicht denken. „Das ist so weit weg“, sagte der deutsche Trainer von Huddersfield Town. Nach dem sen- sationellen Aufstieg will Wagner mit den Terriers den Klassenerhalt schaffen. „Wir wollen nicht nur einmal kurz winken“, stellte er klar. Trotzdem stapelt Wagner tief. Sein Team sei „der größte Underdog der Premier-League-Geschichte“.
„Mit dem Deutschen in der Verantwortung sollte Huddersfield eher optimistisch als ängstlich sein“, schrieb die Zeitung „Guardian“und traf damit die Gefühlslage der Einwohner von Huddersfield. Dort gehen die Erwartungen über das hinaus, was auf dem Spielfeld passiert. Nach 45 Jahren ohne Erstliga-Fußball hofft man durch die Premier League auch auf einen belebenden Effekt für das Umfeld.
Beim FC Arsenal scherzte Coach Arsène Wenger kürzlich: „Es tut mir leid, dass ich immer noch hier bin.“Nach einer verkorksten Saison, in der Mesut Özil und seine Kollegen die Champions League verpassten, war der FA-Cup-Triumph gegen Meister Chelsea nur ein schwacher Trost. Wenger braucht Erfolg in der Liga, damit der Fanprotest gegen ihn verstummt.