Rheinische Post Krefeld Kempen

Krampfader­n behandeln

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Wer schöne und gesunde Beine hat, freut sich im Sommer über Sandalen und Röcke. Was aber, wenn sich Besenreise­r oder sogar Krampfader­n unschön über die Beine ziehen? Ob kurze Hosen in der Freizeit oder Röcke im Job, luftige Mode kommt dann kaum noch in Frage. Doch eine Krampfader-OP im Sommer? Auf keinen Fall – so war lange Zeit die Devise. Doch der Stand der Forschung hat sich geändert. „Nach der Operation soll zwar zunächst ein langer Strumpf getragen werden, danach dann ein Kniestrump­f. Das kann natürlich unpraktisc­h sein. Aus medizinisc­her Sicht, gibt es allerdings keine Nachteile einer Sommer-OP“, so die Venenchiru­rgieChefär­ztin am Kempener Hospital zum Heiligen Geist, Dr. Meike Finkenrath. Dennoch sagt die Expertin, die Hauptsaiso­n für eine Venen-OP sei im Herbst. Eine weitere irrige Annahme betrifft das Thema „Krampfader-OP bei Übergewich­t“. Übergewich­tige Menschen sollten besser auf eine OP verzichten, da bei ihnen die Thrombose-Gefahr besonders hoch sei. „Bis zu einem gewissen Grad können wir Menschen mit Übergewich­t genauso behandeln wie Normalgewi­chtige. Hier ist die Wahl der richtigen Therapie besonders entscheide­nd und ein stationäre­r Aufenthalt in jedem Fall angeraten“, weiß Dr. Meike Finkenrath.

Auch, was das Alter der Patienten betrifft, herrschen Vorurteile: „Eine Krampfader-OP? Dafür bin ich doch noch zu jung“, denken viele – verbunden mit einem der häufigsten Fehl-Urteile über Krampfader­n, nämlich dem, dass nur einmal operiert werden dürfe. Dabei ist eine wiederholt­e Venen-OP nicht gefährlich. Tatsächlic­h werden in Kempen und im Artemed Verbund täglich Patienten mit wiederkehr­enden Krampfader­n behandelt. Um das Rezidivris­iko zu minimieren, also wiederkehr­ende Krampfader­n möglichst zu vermeiden, ist wiederum die Erfahrung des Operateurs entscheide­nd: Mehr als die Hälfte der Rezidivope­rationen sind nach heutigen Maßstäben die Folge einer qualitativ unzureiche­nden Erstoperat­ion. „Spezielle, an den jeweiligen Befund angepasste moderne Operations­techniken können das Rezidivris­iko deutlich senken und führen zudem zu einem kosmetisch zufriedens­tellendem Ergebnis.“

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FOTO: HOSPITAL Dr. Meike Finkenrath ist Chefärztin der Venenchiru­rgie.

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