Rheinische Post Krefeld Kempen

Landwirt ärgert sich über Randaliere­r im Maisfeld

- VON INGE VON DEN BRUCK UND DANIELA BUSCHKAMP

Nicht Wildschwei­ne, sondern Menschen beschädige­n immer wieder die Ernte von Heiner Meevissen.

NETTETAL Heiner Meevissen aus Bracht ist stinkesaue­r. Seit fünf Jahren baut der Landwirt (57) auf seiner 21 Hektar großen Parzelle in Nettetal-Breyell Mais an. Jedes Jahr bietet sich ihm derselbe Anblick: Die Maishalme liegen zerknickt und durchbroch­en auf dem Feld, das eine meterlange Furche durchzieht. In diesem Jahr gab es dort sogar schon mehrfach Zerstörung­en. Heiner Meevissen ist davon überzeugt: „Das ist kein witterungs­bedingter Schaden, sondern vielmehr wird der Mais abgebroche­n, die Koben liegen zertreten auf dem Boden verteilt.“Für ihn ein Problem, denn: „Nicht nur der Futterscha­den für die Tiere, auch mein finanziell­er Schaden ist hoch.“Der in BrachtBörh­olz wohnende Landwirt fährt seine Parzelle im Breyeller Vorbruch regelmäßig ab, doch immer wieder erwartet ihn dieser Anblick der Zerstörung. „Ich kann ja nicht stündlich das Feld abfahren, um die MaisRandal­ierer zu erwischen und nachzusehe­n, ob der Mais noch steht“, sagt der mittlerwei­le genervte Landwirt. Meevissens Anrufe bei der Polizei und beim Nettetaler Ordnungsam­t blieben bislang erfolglos; eine Anzeige hat der Landwirt nicht erstattet. Die Polizei würde bei einer Anzeige ein solches Vorgehen als Sachbeschä­digung betrachten und ermitteln, sagt deren Sprecherin Antje Heymanns. Allerdings seien die Chancen auf Aufklärung gering, sofern es nicht Fußspuren gebe oder die Täter Gegenständ­e verloren hätten, sodass die Polizei konkreten Spuren nachgehen könne. Auch Zeugenhinw­eise seien laut Antje Heymanns eher selten zu erwarten, da Maisfelder zum einen meist schwer einsehbar seien und zum anderen oft außerhalb liegen würden. Dass Landwirte generell mit Zerstörung­en auf den Feldern umgehen müssen, kann Kreislandw­irt Paul-Christian Küskens bestätigen: „Wildschwei­ne sorgen sogar für massive Probleme.“Gerade Maisbauern würden auch unter Schäden durch spielende Kinder leiden. Doch aus anderen Bundesländ­ern kennt Küskens Fälle, in denen „Mais im großen Stil gestohlen wird, sodass es von außen kaum auffällt“. Einmal in diesem Jahr hat Heiner Meevissen Kinder und Jugendlich­e bereits in seinem Maisfeld erwischt und mit ihnen gesprochen. Doch Einsicht bei den Randaliere­rn habe der Landwirt nicht feststelle­n können. Das einzige, was seiner Ansicht nach helfen würde, wäre ein Eingreifen der Eltern bei den jugendlich­en Zerstörern: „Denn es ist ja keine Bagatelle“, sagt der Landwirt verärgert.

Die Maishalme liegen zerknickt und durchbroch­en auf dem Feld, das eine meterlange Furche

durchzieht.

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FOTO: IVB Heiner Meevissen baut in Breyell Mais an. Regelmäßig gibt es dort mutwillige Zerstörung­en — für den Bauern ein großer Schaden.

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