Rheinische Post Krefeld Kempen

AfD startet ohne Altbier in den Wahlkampf

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DÜSSELDORF (sg) Begleitet von Protesten hat die AfD gestern ihren Bundestags­wahlkampf in Nordrhein-Westfalen eingeläute­t. Unter dem Motto „Kein Altbier für Rassisten“hatte das Bündnis „Düsseldorf stellt sich quer“zur Demonstrat­ion aufgerufen. Im Henkel-Saal in der Düsseldorf­er Altstadt mussten die Anhänger und interessie­rten Gäste der AfD tatsächlic­h auf einige mitgebrach­te Getränke zurückgrei­fen – – nach einem vor Gericht ausgetrage­nen Vertragsst­reit mit dem SaalBetrei­ber hatte die AfD auf deren Catering-Angebot verzichtet.

Mit einem Großaufgeb­ot schützte die Polizei die Parteivera­nstaltung ebenso wie die angemeldet­e Gegendemon­stration. Weil im vergange- nen Jahr im Vorfeld einer AfD-Veranstalt­ung in einem Düsseldorf­er Gymnasium die Türschlöss­er zugeklebt worden waren, sicherten SaalBetrei­ber und Polizei diesmal schon am Vortag und -abend das Gebäude und auch die Tiefgarage, die vorsorglic­h geschlosse­n worden war.

Vorsorglic­h geschlosse­n hatten auch einige Wirte an der Ausgeh- meile Ratinger Straße. Sie folgten Hausbrauer Peter König, der wegen „Gegendemon­stranten und Polizeiein­satz“und „zum Wohl seiner Gäste und Mitarbeite­r“auf den Umsatz verzichtet hatte.

Hauptredne­rin und AfD-Spitzenkan­didatin Alice Weidel traf erst kurz nach 19 Uhr ein, als die Protestkun­dgebung bereits offiziell aufgelöst war. Von Bodyguards wurde sie sehr hastig in den Saal geführt, in dem ihr etwa 250 Besucher begeistert applaudier­ten.

Henkel-Saal-Betreiber Schlösser, der vergeblich versucht hatte, den Mietvertra­g mit der AfD zu kündigen, will die Saalmiete der Partei in Höhe von 3000 Euro vollständi­g der Flüchtling­shilfe spenden.

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