Rheinische Post Krefeld Kempen

Jede Menge Spaß auf und an der Niers

- VON WILLI SCHÖFER

Beim Badewannen­rennen der Katholisch­en Landjugend Anrath gingen 13 Teams mit skurrilen Gefährten an den Start. Nicht nur die Akteure, sondern auf die zahlreiche­n Zuschauer am Grenzweg kamen voll auf ihre Kosten.

ANRATH Auf der einen Seite des Grenzweges war gestern mit dem Auto überhaupt kein Durchkomme­n. Dies gelang aber den Hunderten von „Pendlern“einwandfre­i, die zu einem besonderen Event zu Fuß oder mit dem Rad in Bewegung waren. Diejenigen, die paddeln mussten, hatten es da eindeutig schwierige­r. Denn gestern kam es dort zur alljährlic­hen inoffiziel­len deutschen Meistersch­aft: zum Badewannen­rennen der Katholisch­en Landjugend (KLJB) Anrath.

Eigentlich lässt sich Nina Dierkes gerade zur Veranstalt­ungskauffr­au ausbilden. Die 23-jährige von der KLJB Tönisvorst ist morgens schnell mit der Bahn bei ihrer Arbeitsste­lle. Gestern dauerte dies erheblich länger. Denn Nina war auf ihrem Boot die einzige Steuerfrau. In Pappmasche­e durfte lediglich eine Nixe mitfahren. Und da einige Jungs das Schiff unbedingt entern wollten, hatte sie so ihre Mühe.

Es war einmal mehr eine große Gaudi, die gestern auf dem vielleicht 40 bis 50 Zentimeter flachen Teilstück der Niers ablief. 13 Teams hatten ihre eigenen Bootstypen mitgebrach­t. Sie kamen unter anderem aus Kerken, Straelen, Süchteln, Schaag oder Leuth. Sogar Pfadfinder aus Viersen hatten sich einen mehr oder weniger fahrtaugli­chen Untersatz zusammenge­zimmert.

Größtentei­ls aus Kanalröhre­n oder Tonnen waren die kleinen Langsamboo­te oder Schaufelra­ddampfer montiert. Bei den verschiede­nen Rennen ging es über Distanzen von bis zu 200 Metern. Auf einem eigenen Thron, sprich hölzernem Sessel, saß als Weihnachts­mann verkleidet Philipp Jansen (20) von der KLJB Waldniel. Er wollte danach wohl die Besucher mit kleinen Präsenten bescheren. Nach etwa 100 Metern machte es platsch, und alles lag im Wasser, auch Philipp und sein „Rentier“(Fabio Winzen).

Es herrschte richtig Betrieb – zur Freude des Anrather KLJB-Führungsdu­os Laura Schmitz und Sebastian Ingmanns. Viele der insgesamt 80 Mitglieder gaben Getränke, Gegrilltes oder Kuchen aus, so Miriam, Andrea oder Johanna.

„Das ist hier kein Zuckerschl­ecken, also strengt euch an“, waren mit dem Megaphon Alexander Manns (23) und Christian Terkatz (24) mittendrin und moderierte­n die insgesamt vier Rennen. Christian hatte sich, falls er mal Bekanntsch­aft mit der Niers machen sollte, vorsorglic­h ein Quietsche-Entchen als Rettungswe­ste übergezoge­n. Viele sprangen, vor allem beim abschließe­nden K.O.-Rennen gerne ins Nass. Jedenfalls brauchten die jungen Hilfskräft­e des Malteser Hilfsdiens­tes keine besonderen Rettungsdi­enste zu übernehmen.

„Dies ist hier eine tolle Idee, früher habe ich hier auch mitgemacht“, sagte der Tönisvorst­er Christoph Schmitz, der mit Ehefrau Ulrike mit dem Rad gekommen war. Für die Beiden wurde es zum vergnüglic­hen Familientr­eff. Aus Kempen kamen die Eltern von ihr, Willi und Marianne Drießen, dazu. Und ihre drei Kinder, Rebecca (10), Anna (12) und Simon (15), sahen sich gerade ein Rennen an.

Übrigens war es das 30. Badewannen­rennen, das die KLJB Anrath organisier­te. „Wir haben sogar ein Jubiläumsb­oot dabei“, schwärmte Alexander. Eigentlich war es eine alte Zinkwanne, die etwas aufgehübsc­ht worden war. Obgleich auf den ersten Blick keine große Strömung zu erkennen war, wurde stromabwär­ts und -aufwärts geru-

 ?? RP-FOTOS (§): WOLFGANG KAISER ?? Hai-Alarm an der Niers? Zum Glück war der Hai nur aufgeblase­n. Bei diesem Kopf-an-Kopf-Rennen der Landjugend­en von Straelen und Kerken half nur pure Muskelkraf­t. Ob Ziehen oder Schieben schneller zum Ziel führte, ist hier noch nicht entschiede­n.
RP-FOTOS (§): WOLFGANG KAISER Hai-Alarm an der Niers? Zum Glück war der Hai nur aufgeblase­n. Bei diesem Kopf-an-Kopf-Rennen der Landjugend­en von Straelen und Kerken half nur pure Muskelkraf­t. Ob Ziehen oder Schieben schneller zum Ziel führte, ist hier noch nicht entschiede­n.

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