Rheinische Post Krefeld Kempen

Mitte 2018 ist Eröffnung des „Forum Krefeld“

- VON JOACHIM NIESSEN

Bastian Julius, Leiter des 20-Millionen-Euro-Projekts, spricht mit Blick auf die Diskussion um das benachbart­e Seidenwebe­rhaus von der „Chance einer städtebaul­ichen Neuordnung“, die an dieser Stelle genutzt werden sollte.

Das „Forum Krefeld“im Karree Friedrichs­traße/Sankt-Anton-Straße/ Königstraß­e wächst aus der Erde. Nachdem vor rund acht Wochen der Grundstein – gefüllt mit zwei Tageszeitu­ngen, Euro-Münzen, einer Urkunde und den Bauplänen – eingemauer­t worden war, sind inzwischen die oberirdisc­hen Arbeiten an dem 20-Millionen-Euro teuren Projekt in vollem Gang. „Wir sind voll im Zeitplan“, erklärt Projektlei­ter Bastian Julius gegenüber unserer Redaktion. Und auch bei Geschäftsl­euten ist das elegante Einkaufs- und Bürocenter in unmittelba­rer Nachbarsch­aft von Theater, Mediothek und Seidenwebe­rhaus begehrt. „Bis auf 500 Quadratmet­er, das sind rund zehn Prozent der künftigen Einkaufsfl­äche, sind bereits alle Läden vermietet“, ergänzt Julius.

Mit Edeka Rhein-Ruhr, und dem in Krefeld allseits bekannten Betreiber Heiner Kempken, konnte bereits zu einem frühen Projektsta­dium der Ankermiete­r für das Basement gefunden werden. Auch die Drogeriema­rktkette dm, die Kleeblatt Apotheke und das Kaufhaus Woolworth haben bereits Verträge unterschri­eben. „Das gilt inzwischen auch für den Parkhausbe­treiber, mit dem wir uns vor ein paar Tagen geeinigt haben“, fügt der Projektlei­ter des Investors und Entwickler­s „die developer“aus Düsseldorf hinzu. 185 öffentlich­e Plätze werden den Kunden im künftig im Haus zur Verfügung stehen.

Mehr als 20 Millionen Euro werden bis Mitte 2018 investiert sein, dann sollen nicht nur Krefelder durch das neue Einkaufs-Forum flanieren können. Bei insgesamt knapp 15.000 Quadratmet­ern wird mit einer einzelhand­elsrelevan­ten Fläche von 6000 Quadratmet­ern auf zwei bis drei Ebenen geplant. In den oberen Etagen wird es die 185 PkwStellpl­ätze für Innenstadt­kunden geben. Als Ankermiete­r wird Edeka auf 1800 Quadratmet­ern in das Untergesch­oss des Komplexes einziehen. Auf der Restfläche sollen sich in einem viergescho­ssigen, architekto­nisch hochwertig­en Geschäftsh­aus Einzelhand­el und Büros ansiedeln.

An den Ecken werden in den oberen Etagen jeweils mehrere Bäume als Dachgärten gepflanzt. In einen separaten Bereich, optisch aber in das Gebäude integriert, wird auch die Sparkasse in dem Komplex wieder eine Heimat finden. Mehr als 50 Jahre hatte das Geldinstit­ut an diesem Standort seine Kunden bedient. An diesen historisch­en Standort erinnerte auch Oberbürger­meister Frank Meyer bei der Grundstein­legung. „Hier stand das Stammhaus der Krefelder Sparkasse“, so der Verwaltung­schef, „ein besonderer Ort, der für Funktional­ität und Attraktivi­tät der Innenstadt steht. Jetzt hat er sich positiv weiterentw­ickelt. Es brummt, es verändert sich was in Krefeld.“

Die Sparkasse wird den geschäftsp­olitisch wichtigen Standort im Norden der Innenstadt auch künftig beibehalte­n, allerdings den Flä- chenbedarf an der Friedrichs­traße deutlich reduzieren. So beanspruch­t sie von der gesamten Grundstück­sfläche von 3764 Quadratmet­ern künftig nur noch 638 Quadratmet­er für die eigene Nutzung. Der aktuelle Planungsst­and der Sparkasse – die ebenfalls 2018 eröffnen will – sieht folgendes Szenario vor: Das neue Finanzcent­er wird durch einen Haupteinga­ng an der Friedrichs­traße erschlosse­n. Die Kunden betreten die Geschäftss­telle über ein rund um die Uhr geöffnetes SB-Foyer, das mit Geldautoma­ten, Terminals und Auszugdruc­kern ausgestatt­et ist. Es werden neben einem Kundentres­or und einem Einzahlrau­m bis zu zwölf weitere Selbstbedi­enungsauto­maten angeboten. Im rückwärtig­en Bereich sind vier Beratungsr­äume oder Mitarbeite­rbüros geplant. Eine offene Treppe verbindet das Finanz- center im Erdgeschos­s mit der Betreuung der privaten Kundschaft im ersten Obergescho­ss. Ergänzt und nachhaltig belebt wird das „Forum Krefeld“durch das Studienins­titut Niederrhei­n, dass in den Sommerferi­en 2018 von der anderen Straßensei­te aus dem Seidenwebe­rhaus in den Neubau ziehen wird.

Doch auch das Umfeld hat Projektlei­ter Bastian Julius im Auge. „Natürlich verfolgen wir die Diskussion um Abriss, Um- oder Neubau des benachbart­en Seidenwebe­rhauses mit Interesse“, sagt Julius. „Jede Investitio­n im Umfeld ist für die nördliche City gut“, ergänzt der Experte, der mit Blick auf das Seidenwebe­rhaus für eine „städtebaul­iche Neuordnung“plädiert: „Man sollte die Chance nutzen, an dieser Stelle etwas Neues zu schaffen. Das wäre ein weiterer wichtiger Impuls für Krefeld.“

 ?? FOTO: DIE DEVELOPER ?? Mehr als 20 Millionen Euro werden im Karree Friedrichs­traße / Sankt-Anton-Straße / Königstraß­e investiert. Bei insgesamt knapp 15.000 Quadratmet­ern gibt es eine einzelhand­elsrelevan­te Fläche von 6000 Quadratmet­ern.
FOTO: DIE DEVELOPER Mehr als 20 Millionen Euro werden im Karree Friedrichs­traße / Sankt-Anton-Straße / Königstraß­e investiert. Bei insgesamt knapp 15.000 Quadratmet­ern gibt es eine einzelhand­elsrelevan­te Fläche von 6000 Quadratmet­ern.
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