Rheinische Post Krefeld Kempen

Bestnote an der Hochschule für Flüchtling

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Der Syrer Mohammad Swais hat die Prüfung für die Aufnahme eines Studiums bestanden.

(RP) Zufriedenh­eit in der Krefelder Zentrale der Hochschule Niederrhei­n: Seit 2016 organisier­t diese studienvor­bereitende Deutschkur­se für Flüchtling­e, die über eine Qualifikat­ion zum Studium verfügen. Der Sprachkurs­us mit dem Level C1 hat jetzt seinen ersten Absolvente­n: Mohammad Swais hat die Sprachprüf­ung, die für die Aufnah- me eines Studiums in deutscher Sprache nötig ist, mit Bestnoten bestanden.

„Ich möchte gerne noch ein Masterstud­ium in Deutschlan­d machen, weil ich denke, dass ich dadurch bessere Chancen auf einen Job habe“, erklärt Mohammad Swais seine Motivation, sich für den Kursus an der Hochschule einzuschre­iben. Doch nur den Sprachkurs zu besuchen, reiche nicht aus, um die Sprache zu lernen. Man müsse zusätzlich etwas tun. In seiner Freizeit liest Swais Bücher und Zeitungen. „Ich schaue auch sehr gerne Krimiserie­n. Polizeiruf sehe ich sehr häufig. Das hilft, um die Umgangsspr­ache zu lernen“, erzählt er. Der 28-jährige Syrer lebt seit zwei Jahren in Deutschlan­d. Bevor er hierher kam, hatte er keine Kenntnisse der deutschen Sprache. „Zu Beginn war es schwer“, sagt Swais. Um an der Hochschule einen Sprachkurs zu belegen, brauchen die Bewerber einen anerkannte­n Flüchtling­sstatus. Auf diesen musste Mohammad Swais lange warten. „Es war eine schwere Zeit. Man ist unsicher. Das Verfahren hat lange gedauert, manche kamen sofort zum Interview, andere mussten viel länger warten.“

Mohammad Swais studierte in Homs in Syrien Chemie-Ingenieurw­esen. Seinen Bachelorab­schluss hat er bereits in Deutschlan­d anerkennen lassen. Im Anschluss arbeitete er in Damaskus für Shell und begann ein Master Studium. „Allerdings sollte ich dann in die Armee eingezogen werden. Das wollte ich nicht. Da blieb mir nur die Flucht“, sagt Swais. Diese führte ihn über den Libanon in die Türkei. Von dort fuhr er mit einem Schlauchbo­ot nach Griechenla­nd. „In Ungarn war ich für eine Woche im Gefängnis, dann habe ich es aber nach Deutschlan­d geschafft“. Zurzeit lebt er alleine in Rheinhause­n. Doch nicht mehr lange: „Meine Frau und Tochter dürfen bald nachkommen“.

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RP-ARCHIV: LAMMERTZ
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