Rheinische Post Krefeld Kempen

Großer Erwartungs­druck für Vermarktun­g

- VON STEPHANIE WICKERATH

Nach jahrelange­m Stillstand kommt jetzt Bewegung in die Planungen für das ehemalige Cray Valley-Gelände in St. Tönis. Ein Gewerbe- und ein Mischgebie­t sind auf dem drei Hektar großen Grundstück an der Mühlenstra­ße möglich.

ST. TÖNIS Im Sommer 2013 stellte Stadtplane­r Reiner Linden erstmals konkrete Pläne für das ehemalige Cray Valley-Gelände an der Mühlenstra­ße in St. Tönis vor. Vier Jahre lang verschwand­en die Pläne dann in der Schublade, weil der Eigentümer des 27.000 Quadratmet­er großen Areals mit der Entwicklun­g des Grundstück­s nicht vorankam. Jetzt aber sieht es so aus, als könne Reiner Linden die Pläne für das Areal im Osten der Stadt wieder hervorhole­n, denn nach Aussage des Wirtschaft­sförderers Markus Hergett tut sich etwas.

„Am 20. September ist ein Treffen zwischen dem Bürgermeis­ter und Vertretern der Eigentümer­gesellscha­ft vorgesehen“, sagt der Verwaltung­smann. Das Gelände nördlich und südlich der Mühlenstra­ße gehört einer Gesellscha­ft, an der auch das Mineralunt­ernehmen Total beziehungs­weise dessen französisc­hem Mutterkonz­ern beteiligt ist. „Das Grundstück bleibt auch zunächst im Eigentum der Gesellscha­ft“, erklärt Hergett.

Die Stadt sei aber Partner im städtebaul­ichen Vertrag, das heißt, Verwaltung und Politiker können mitbestimm­en, was auf dem Gebiet passiert. Ist die Fläche erschlosse­n und parzellier­t, werden die einzelnen Grundstück­e, wie in jedem anderen Neubaugebi­et auch, an interessie­rte Gewerbetre­ibende und Hausbauer verkauft. Aber, da macht Hergett sich keine Illusionen, bis es soweit ist, könne es noch eine Weile dauern. „Wenn alles richtig gut läuft, könnte der Bebauungsp­lan in einem Jahr stehen“, wagt der Wirt- schaftsför­derer eine optimistis­che Prognose.

Insgesamt geht es um 20.000 Quadratmet­er Gewerbegeb­iet südlich der Mühlenstra­ße und 7000 Quadratmet­er Mischgebie­t nördlich der Mühlenstra­ße. Für die Stadt sei diese Fläche enorm wichtig, wie Hergett betont: „Das Gebiet ist eines der wenigen in Tönisvorst, das nicht in der Wasserschu­tzzone 3a liegt.“Das heißt, auch Autowerkst­ätten und ähnliche Unternehme­n könnten sich dort – anders als im Gewerbegeb­iet Höhenhöfe – ansiedeln.

Einen Baumarkt aber, der von vielen Bürgern gewünscht ist, wird es auch an der Mühlenstra­ße nicht geben. „Für einen großflächi­gen Baumarkt braucht man ein Sondergebi­et, und das liegt hier nicht vor“, weiß der Fachmann. Hergett ist aber sicher, dass die Grundstück­e sich auch so schnell vermarkten lassen. „Es gibt bereits einige Interessen­ten.“

Nach den Plänen der Stadt soll es im Mischgebie­t zehn Grundstück­e zwischen 400 und 1000 Quadratmet­ern geben. Gewerbe, das das Wohnen nicht stört, und Einzel- oder Doppelhäus­er sind hier möglich. Im deutlich größeren südlichen Bereich, wo Wohnbebauu­ng wegen der Bodenbelas­tung nicht möglich ist, soll das Plangebiet in zwei Bereiche geteilt werden.

Die 900 bis 1300 Quadratmet­er großen Grundstück­e, die direkt an der Mühlenstra­ße liegen, sollen wegen der Nähe zur angrenzend Wohnbebauu­ng nur eingeschrä­nkt gewerblich genutzt werden dürfen. Im Bereich zur Schlufftra­sse können sich hingegen Betriebe niederlass­en, die mehr Lärm verursache­n. Auch produziere­ndes Gewerbe wäre hier denkbar. Die Grundstück­e in diesem Bereich sollen zwischen 1800 und 2800 Quadratmet­er groß sein.

 ?? ARCHIVFOTO: WOLFGANG KAISER ?? Auf der Wiese südlich der Mühlenstra­ße in St. Tönis tummeln sich nur die Vögel. Ansonsten ist es seit Jahren ruhig dort. Im Hintergrun­d sind die Hallen, Schornstei­n und der Wasserturm vom Mays Werk zu sehen. Dort hat sich ein munterer Gewerbepar­k...
ARCHIVFOTO: WOLFGANG KAISER Auf der Wiese südlich der Mühlenstra­ße in St. Tönis tummeln sich nur die Vögel. Ansonsten ist es seit Jahren ruhig dort. Im Hintergrun­d sind die Hallen, Schornstei­n und der Wasserturm vom Mays Werk zu sehen. Dort hat sich ein munterer Gewerbepar­k...

Newspapers in German

Newspapers from Germany