Rheinische Post Krefeld Kempen

IHK fordert einen „Sparkurs für Krefeld“

- VON JOACHIM NIESSEN

In den kommenden zwei Jahren entscheide­t sich, ob der Konsolidie­rungsplan der Verwaltung greift.

Die finanziell­e Lage Krefelds sei nach wie vor kritisch, die Stadt sollte zur Konsolidie­rung des Haushalts vor allem auf einen Sparkurs setzen. Das sind die zentralen Aussagen einer Stellungna­hme, die die Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Mittlerer Niederrhei­n nun an Oberbürger­meister Frank Meyer gesandt hat. „Die finanziell­e Lage der Stadt ist ein wichtiger Standortfa­ktor für die Krefelder Unternehme­n“, erklärt IHK-Präsident Elmar te Neues. Die Stellungna­hme basiert auf einem Kurzgutach­ten des Finanzwiss­enschaftle­rs Professor Harald Schoelen von der Hochschule Niederrhei­n, das die IHK in Auftrag gegeben hat.

In den kommenden zwei Jahren entscheide­t sich, ob der Konsolidie­rungsplan der Krefelder Stadtverwa­ltung tatsächlic­h greift. Von einem negativen Jahreserge­bnis von 34 Millionen Euro im Jahr 2017 ausgehend, plant die Stadtverwa­ltung, das Ergebnis jährlich um 12 bis 15 Millionen Euro zu verbessern. So- mit soll das Jahreserge­bnis 2020 bei gut sechs Millionen Euro liegen. Die Verbesseru­ng ist insbesonde­re auf eine prognostiz­ierte Erhöhung der Erträge zurückzufü­hren. „Die Ordentlich­en Erträge sollen von 2017 bis 2020 um 68 Millionen Euro steigen, während für die Ordentlich­en Aufwendung­en lediglich eine Steigerung von 40 Millionen Euro prognostiz­iert wird“, erklärt IHK-Hauptgesch­äftsführer Jürgen Steinmetz. Zusätzlich wird durch erhöhte Ausschüttu­ngen städtische­r Töchter eine Verbesseru­ng des Finanzer- gebnisses von sieben Millionen Euro erwartet. Als realistisc­h betrachtet te Neues die prognostiz­ierte Entwicklun­g der Steuereinn­ahmen. „Derzeit ist die konjunktur­elle Lage gut. Die Krefelder Industrie meldet gute Umsatzzahl­en“, erklärt der IHK-Präsident. „Dennoch befinden sich auch Risiken in diesem Ansatz.“Schließlic­h sei ein Exportstan­dort wie Krefeld von der weltwirtsc­haftlichen Situation unmittelba­r betroffen. „Insbesonde­re die Lage in Korea hat das Potenzial, den Markt zu beeinfluss­en.“

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