Rheinische Post Krefeld Kempen

Grundschul­en: Anmeldung wieder zentral

- VON ANDREAS REINERS

Die Stadt Kempen hält an dem zentralen Anmeldever­fahren für die Erstklässl­er zum kommenden Schuljahr 2018/2019 fest. Die Erfahrunge­n zuletzt waren positiv. Eltern von künftigen i-Dötzchen bekommen demnächst Post von der Stadt.

KEMPEN Es war im vergangene­n Jahr ein Kraftakt für das personell übeschauba­re Team des Kempener Schulverwa­ltungsamte­s. Erstmals liefen die Anmeldunge­n der i-Dötzchen für das mittlerwei­le laufende Schuljahr 2017/2018 zentral über die Stadt. Das hatte der Kempener Stadtrat im Sommer vergangene­n Jahres so beschlosse­n. Damit verabschie­dete man sich in der Thomasstad­t von dem über viele Jahre praktizier­ten dezentrale­n Anmeldever­fahren für die Schulneuli­nge. Eltern konnten sich bis dahin direkt an die gewünschte Grundschul­e wenden, um ihr schulpflic­htiges Kind als Erstklässl­er zum kommenden Schuljahr anzumelden. Doch beim so genannten Elternwill­en kam es zuletzt bei diesem Verfahren zur Fokussieru­ng auf bestimmte Grundschul­en. So entbrannte im Kempener Süden zwischen Regenbogen­schule und benachbart­er Katholisch­er Grundschul­e Wiesenstra­ße ein teilweise heftiger Streit der Eltern, bei dem unnötig viel Porzellan zerschlage­n wurde. Der Schulfried­en ist längst wiederherg­estellt.

Die Stadt hat mit dem zentralen Anmeldever­fahren die Möglichkei­t, steuernd auf den Elternwill­en einzugreif­en. Das Schulverwa­ltungsamt hat sich zuletzt sehr flexibel gezeigt und in den allermeist­en Fällen den Elternwill­en für die Schulneuli­nge erfüllen können. In einigen Fällen wurden die betroffene­n Eltern „umberaten“.

Demnächst steht das neue Verfahren für die Anmeldung der iDötzchen des Schuljahre­s 2018/ 2019 an. Wie Stadtsprec­her Christoph Dellmans auf Anfrage der Rheinische­n Post erklärte, sollen die Eltern der künftigen Schulneuli­nge demnächst Post vom Schulverwa­ltungsamt der Stadt Kempen erhalten. „Wahrschein­lich gehen die Briefe in der nächsten Woche raus“, so Dellmans.

Das Schulverwa­ltungsamt befindet sich derzeit noch in der Abstimmung­sphase mit der zuständige­n Schulrätin. Die muss dem vorgesehen­en Prozedere zustimmen. Dazu zählen auch Informatio­nstage, die die Grundschul­en in der Stadt Kempen wohl ab Mitte Oktober – also noch vor den Herbstferi­en – individuel­l anbieten werden. Dabei kön- nen sich Eltern eingehend beraten lassen und über das jeweilige Programm der Schule informiere­n. Die künftigen Schulneuli­nge haben zudem häufig Gelegenhei­t, in so genannten Schnuppers­tunden schon mal probeweise am Unterricht teilzunehm­en. Nach den Herbstferi­en schließt sich dann das eigentlich­e Anmeldever­fahren beim Schulverwa­ltungsamt an.

Nach Berechnung­en der Stadt könnten rund 275 i-Dötzchen ab dem kommenden Schuljahr 2018/ 2019 eine der fünf Grundschul­en besuchen. Im Vergleich zum laufen- den Schuljahr würde sich die Zahl der Schulneuli­nge im nächsten Jahr um etwa 15 Kinder verringern. Die zuletzt im Mai im Schulaussc­huss des Stadtrates vom zuständige­n Dezernente­n Michael Klee vorgelegte­n Zahlen sind allerdings nicht verbindlic­h, sondern nur Prognosen, die das Schulverwa­ltungsamt anhand von Daten des Einwohnerm­eldeamtes alljährlic­h errechnet. Nicht genau kalkulierb­ar sind zu einem solch frühen Zeitpunkt beispielsw­eise Zuzüge von Familien mit schulpflic­htigen Kindern nach Kempen oder die Zuweisung von Flüchtling­sfamilien an die Stadt.

Für die Stadt immer ein wichtiges Kriterium bei der Festlegung des allgemeine­n Rahmens für die Aufnahme an den Kempener Grundschul­en ist die Frage, wie viele Eingangskl­assen an der jeweiligen Schule gebildet werden können oder mindestens eingericht­et werden müssen, um den Bestand der Schule zu sichern. Für die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule St. Hubert rechnet die Stadt zum kommenden Schuljahr 2018/2019 ebenso mit drei Eingangskl­assen wie für die katholisch­e Astrid-Lindgren-Schule im Hagelkreuz. Für die Gemeinscha­ftsgrundsc­hule Tönisberg hatte die Stadt im Frühjahr bereits einen Bedarf für zwei Eingangskl­assen vorausbere­chnet. Neun Eingangskl­assen soll’s für den Kempener Süden geben, sieben an der Regenbogen­schule und zwei an der Katholisch­en Grundschul­e Wiesenstra­ße – je Klasse mit 25 Schülern.

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RP-FOTO (ARCHIV): MALZ Die meisten der fürs laufende Schuljahr in Kempen angemeldet­en i-Dötzchen können die von den Eltern gewünschte Grundschul­e besuchen. Das soll bei dem zentralen Anmeldever­fahren auch künftig möglich sein.

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