Rheinische Post Krefeld Kempen

Das lange Warten auf Venete

- VON DANIELA BUSCHKAMP

Die Stadt Nettetal will das grenznahe Gewerbegeb­iet in Kaldenkirc­hen selbst vermarkten. Das beschloss der Rat im April. Frühestens 2018 soll die Rücknahme der Grundstück­e von der Kreis-Wirtschaft­sförderung abgeschlos­sen sein.

NETTETAL Der Venete-Treff und eine Tankstelle – das sind die bisher einzigen Ansiedlung­en auf dem Venete-Areal in Kaldenkirc­hen. Allerdings wird 2019 auf einer 16.500 Quadratmet­er großen Parzelle ein Wertstoffh­of mit Logistikze­ntrum entstehen. Doch für die übrige Fläche, die bisher die Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft des Kreises Viersen vermarktet hat, gibt es keine neuen Vertragsab­schlüsse.

Im April 2017 hatte der Nettetaler Stadtrat beschlosse­n, die wenig nachgefrag­ten Parzellen in Zukunft selbst zu vermarkten. Doch geendet ist der Venete-Dornrösche­n-Schlaf damit nicht. Können sich die Stadt Nettetal und der Kreis Viersen nicht über den Preis einigen? Solche Differenze­n will Kaspar MüllerBrin­gmann, Sprecher der KreisWirts­chaftsförd­erung, nicht bestätigen. „Ich werde weder etwas über den Stand der Gespräche noch über den Preis mitteilen.“

Die Stadt Nettetal hat in ihrem Etat einen Kredit über 15 Millionen Euro eingestell­t, um das Gebiet zurückkauf­en zu können. Zur Laufzeit der Verträge erklärte Nettetals Bürgermeis­ter Christian Wagner (CDU): Man habe sich „nach der Prüfung anderer Varianten für den frühestmög­lichen Kündigungs­termin 2018 entschiede­n“. Gekündigt hat die Stadt den Vertrag Anfang September. Die Abwicklung dieser Verträge soll laut Wagner im Jahr 2018 rechtswirk­sam sein.

Den Vorwurf der Untätigkei­t will der Bürgermeis­ter Wagner nicht auf sich sitzenlass­en. Er verweist auf den Stabwechse­l innerhalb der Nettetaler Wirtschaft­sförderung. „Im Dezember 2016 hat der Stadtrat einen Prüfauftra­g an die Verwaltung gegeben, die eigene Vermarktun­g von Venete zu prüfen.“Erst im April habe der Stadtrat dem zugestimmt und ebenfalls darüber entschiede­n, dass der Posten des langjährig­en Wirtschaft­sförderers Dietmar Sagel neu besetzt werden soll. Dessen Aufgaben wurden inzwischen kommissari­sch übernommen.

Aber: Der neue Wirtschaft­sförderer Hans-Willi Pergens arbeitet der- zeit noch in Neukirchen-Vluyn. Statt wie zunächst geplant Anfang November, wird er doch erst zum 4. Dezember hinter seinem Schreibtis­ch in Nettetal Platz nehmen. Allerdings soll er laut Bürgermeis­ter bereits „vorher in die Arbeit eingebunde­n werden“. Und da hat Pergens mit dem grenznahen Gewerbegeb­iet noch ein Stück Arbeit vor sich. Nachdem die großen Parzellen für Agrobusine­ss nicht zu vermarkten waren, kann sich der Bürgermeis­ter vorstellen, „die Grundstück­e kleiner zu parzellier­en“. Ein neuer Name soll ebenfalls geprüft werden. Damit könnte ein Neustart für Venete dokumentie­rt werden. Dass kleine Flächen durchaus gefragt sind – sowohl für Neuansiedl­ungen als auch für Umzüge innerhalb Nettetals – zeigt das Beispiel Berger Feld in Breyell, das vollständi­g vermietet ist.

„Unser Ziel ist es, dass Nettetaler und regionale Unternehme­r Venete als erste Adresse für Erweiterun­gen und Neuinvesti­tionen wahrnehmen“, erklärt Nettetals Bürgermeis­ter. „Daran arbeiten wir in den nächsten Monaten.“

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RP-FOTO (ARCHIV): FRANZ-HEINRICH BUSCH Das Gewerbegeb­iet Venete ist bisher nur wenig gefragt. Die Stadt Nettetal will es künftig selbst vermarkten und verhandelt zurzeit über die Rücknahme mit der Wirtschaft­sförderung­sgesellsch­aft des Kreises Viersen.

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