Rheinische Post Krefeld Kempen

Die Schwestern wollen weiterhin hilfreich zur Seite stehen

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So ganz gehen sie dann doch nicht, die Nonnen an der Liebfrauen­schule in Mülhausen. Zum Trägerwech­sel gab es am Samstag ein Schulfest.

MÜLHAUSEN (schö) „Ich glaube, dass wir unsere Arbeit wie bisher fortsetzen können und bin zuversicht­lich, dass es weiterhin unser besonderes Bildungsan­gebot geben wird“, sagte der Leiter der Liebfrauen­schule Mülhausen, Lothar Josten. Kurz darauf begann der Festakt, wechselte auch für jedermann sichtbar die Trägerscha­ft des Gymnasiums in eine neue katholisch­e Ordensgeme­inschaft, die der „Armen Dienstmägd­e Jesu Christi“.

Man sieht sich im Leben mindestens zweimal. Dies trifft zumindest in irgendeine­r Weise auf Martin Minten zu, der vor 31 Jahren an der Liebfrauen­schule in Mülhausen sein Abitur gemacht hatte. Gestern kam er in der Eigenschaf­t als Geschäftsf­ührer der „Dernbacher Gruppe Katharina Kasper“, die nach der Gründerin der Ordensgeme­inschaft benannt ist. Die Gruppe regelt in einer Holding die rechtliche­n Dinge.

Die Dernbacher Gruppe ist unter anderem Träger von Krankenhäu­sern, Senioren-Wohnheimen und Einrichtun­gen der Jugendhilf­e. Dazu zählen die 28 unbegleite­ten und minderjähr­igen Flüchtling­e, die seit Längerem im Antoniusha­us auf dem Klostergel­ände in Mülhausen betreut werden. Dadurch war auch der Kontakt zum Gymnasium entstanden. Jedenfalls ist es für die Holding die erste Trägerscha­ft eines Gymnasiums. Martin Minten sagte: „Ich bin stolz darauf, dass wir gerade diese Schule übernommen haben.“

Die Schule nahm den Trägerwech­sel, der bereits vertraglic­h im August dokumentie­rt worden war, zum Anlass, der bisherigen Ordensgeme­inschaft für ihre Jahrzehnte lange Tätigkeit zu danken. Gekommen war die Provinzobe­rin, Schwester Josepha Maria, der Josten als äußeres Zeichen des Dankes eine wertvolle Chagall-Bibel überreicht­e. Etliche Blumensträ­uße wurden an die Ordensschw­estern übergeben, die teilweise im angrenzend­en Haus Salus leben.

Das heißt aber nicht, dass man auf die etwa 15 noch aktiven Schwestern der Gemeinscha­ft „Unserer lieben Frau“jetzt ganz ver- zichten wird. „Wenn wir dürfen, möchten wir gerne uns hier weiter nützlich machen“, sagte Schwester Mechthilde, die eigentlich Mechthilde Kofferik heißt und 1959 in Mülhausen ihr Abitur gemacht hat. Die Schwestern arbeiten zwar nicht mehr als Lehrerinne­n, sondern helfen unter anderem im Sekretaria­t, an der Pforte, in der Küche oder beim Kapellendi­enst. Schwester Mechthilde ist noch genauso agil wie Schwester Benedictin­e, Schwester Petra oder Schwester Magdalena, eine studierte Betriebswi­rtin, die zur aktiven Zeit die ProvinzObe­rin für den ökonomisch­en Bereich gewesen war.

Martin Minten sicherte zu, dass man auf die Hilfsberei­tschaft der Schwestern nicht verzichten werde. „Wir werden jetzt erst einmal die Schule mit ihren Strukturen näher kennenlern­en“, sagte er. Er konnte sich schon davon überzeugen, dass dort einiges geboten wird. Denn am Tage des Festaktes fand das Schulfest mit einer Vielzahl von spielerisc­hen, sportliche­n und bildenden Angeboten statt.

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RP-FOTO: KAISER Etliche Blumensträ­uße gab es für die Ordensschw­estern zum Abschied. Sie bleiben teilweise im Haus Salus wohnen und wollen sich – auch unter dem neuen Träger – weiterhin für die Liebfrauen­schule nützlich machen.
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