Rheinische Post Krefeld Kempen

Mit „Schimmis“Hattrick zum Derbysieg

- VON H.-G. SCHOOFS

Eishockey: Der Stürmer der Krefeld Pinguine sorgte gestern im Heimspiel gegen die DEG mit seinen drei Treffern fast alleine für den 4:2-Erfolg. Die Gastgeber überzeugte­n nur im letzten Drittel. Kevin Orendorz musste verletzt vom Eis.

DEL Eine Abstimmung der Zuschauer nach dem ersten Drittel hätte am Wahlsonnta­g eindeutig für einen Sieg der Düsseldorf­er EG gesprochen. Denn die Pinguine boten auf eigenem Eis die bisher schwächste­n ersten 20 Minuten der neuen DELSaison. Erst nach gut der Hälfte des 101. Derbys zwischen den beiden rheinische­n Erzrivalen schöpften die KEV-Fans ein wenig Hoffnung, dass die Punkte an der Westparkst­raße bleiben können. Nach einem 0:2-Rückstand leitete Martin Schymainsk­i mit seinem Anschlusst­reffer einen furiosen Schlussspu­rt der Krefelder ein. Mit zwei weiteren Treffern war er am Ende der Garant für den vielumjube­lten Sieg. Der fiel unterm Strich glücklich aus, weil die Gäste ihre vielen Torchancen nicht nutzten und später das Match leichtfert­ig aus der Hand gaben. Bereits morgen beginnt für die Schwarz-Gelben in Mannheim eine Serie von drei Auswärtssp­ielen. Dann droht Kevin Orendorz auszufalle­n, der im zweiten Drittel einen Schuss unterhalb der Kniescheib­e abbekam und zur Untersuchu­ng ins Krankenhau­s gebracht wurde.

Angesichts des schönen Wetters und der Niederlage am Donnerstag gegen Bremerhave­n waren die Ränge nicht wie erhofft mit über 6000 Zuschauern gefüllt. Trotzdem herrschte eine halbe Stunde vor Spielbegin­n vor den Einlasskon­trollen ein großes Gedränge. Zuvor hatte die Polizei dafür gesorgt, dass eine kleine Gruppe der insgesamt 400 DEG-Fans auf ihrem Weg vom Bahnhof zur Arena nicht mit KEVFans in Kontakt kam. In Kontakt mit ihren Gegenspiel­ern kamen die Pinguine im ersten Drittel sehr selten. Die DEG hatte überaus leichtes Spiel, das Geschehen in die Hand zu nehmen. Zu allem Übel ließ sich Torwart Andrew Engelage von Machaceks Bauerntric­k überwinden. Sein Gegenüber Timo Herden, in der Vorsaison Rookie des Jahres der DEL 2, wird sich gewundert haben, wie wenig er bei seinem DEL-Debüt bis zur Pause zu tun bekam.

Auch zu Beginn des Mitteldrit­tels sprach zunächst wenig für einen Formanstie­g der Pinguine. Engelage hatte Glück, dass ein Schuss von Barta den Pfosten traf (22.). Dann verhindert­e er gegen Henrion das 0:2 (25.). Weil seine Vorderleut­e bei einem Solo von Kammerer tatenlos zusahen, musste der Krefelder Torwart den platzierte­n Schuss des Nationalsp­ielers passieren lassen (32.). Erinnerung­en an die vielen emotionslo­sen Darbietung­en der Vorsaison wurden auf den Rängen wach. „Wir wollen euch kämpfen sehn“, schallte es durchs weite Rund.

Für die Wende im Spiel sorgte Schymainsk­i mit seinem ersten Treffer. Als der Puck nach einem harten Schlagschu­ss von Nick St. Pierre von der Bande abprallte setzte er seine Direktabna­hme in die Maschen. Die Pinguine nahmen eine Strafe gegen St. Pierre mit ins Schlussdri­ttel und hielten sich schadlos. Das war vielleicht die wichtigste Phase der Pinguine in diesem Derby. Denn danach gaben sie schon wie im Schlussdri­ttel gegen Ingolstadt Gas. Nachdem Christoph Gawlik an Torwart Herden gescheiter­t war, bediente Dragan Umicevic Torjäger Marcel Müller mustergült­ig, der aus kurzer Distanz den Ausgleich erzielte. Jetzt wollten die Hausherren auch mehr. Das spiegelte sich auf dem Eis deutlich wider. Ein Bullygewin­n von Martin Ness vor dem DEG-Tor landete auf Schymainsk­is Schläger, der den DEG-Schlussman­n mit einem harten Schuss unter die Latte bezwang (51.). Eine Minute später lenkte Engelage einen Schuss von Henrion mit der Kellenspit­ze am langen Pfosten vorbei. Dann tauchte Müller frei vor dem DEG-Tor auf, scheiterte aber an Herden. Bereits 166 Sekunden vor dem Ende nahm DEG-Coach Pellegrims seinen Torwart vom Eis. Die Pinguine stemmten sich mit viel Einsatz gegen den drohenden Ausgleich und versuchten, Icings zu verhindern. Das gelang sehr gut. Und als Umicevic mit einem Pass über die Bande Schymainsk­i auf die Reise schickte, besiegelte der Matchwinne­r seinen Hattrick mit einem Schuss ins leere DEG-Gehäuse.

Christoph Gawlik

Martin Schymainsk­i

 ?? FOTO: THOMAS LAMMERTZ ?? Bis zur 32. Minute waren die Düsseldorf­er gestern im 101. Derby gegen Krefeld obenauf und sahen wie der Sieger aus. Am Ende lagen sie wie hier am Boden, als sie mit vereinten Kräften die Torchance von Dragan Umicevic zunichtema­chten.
FOTO: THOMAS LAMMERTZ Bis zur 32. Minute waren die Düsseldorf­er gestern im 101. Derby gegen Krefeld obenauf und sahen wie der Sieger aus. Am Ende lagen sie wie hier am Boden, als sie mit vereinten Kräften die Torchance von Dragan Umicevic zunichtema­chten.

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