Rheinische Post Krefeld Kempen
David Machniks Verletzung überschattet VfR-Sieg
OBERLIGA Die Erleichterung war dem Tross des VfR Fischeln anzumerken, doch ausgelassen freuen konnte sich niemand über den wichtigen 3:1 (2:0)-Auswärtssieg im Kellerduell beim Cronenberger SC. Denn die Partie wurde überschattet von einer schweren Verletzung von David Machnik, der nach einem unglücklichen Zusammenprall bereits in der 2. Minute mit Verdacht auf Schulter-Eckgelenk-Sprengung ausschied. Eine befürchtete Kopfverletzung bestätigte sich glücklicherweise nicht. Neben Simon Kuschel und Kevin Enke wird jetzt der dritte Stammspieler für längere Zeit ausfallen, so dass Trainer Josef Cherfi in personeller Hinsicht weiter improvisieren muss: „Das sind Spieler, die wir nicht so einfach ersetzen können. Schon seit der Vorbereitung können wir nur Löcher stopfen.“In REGIONALLIGA Auch nach dem zehnten Spieltag grüßt der KFC Uerdingen – wenn auch begünstigt durch Spielverlegungen einiger Konkurrenten – weiter von der Tabellenspitze der Regionalliga West. Am Samstag spielte der Aufsteiger beim letztjährigen Meister FC Viktoria Köln 0:0. Sieben Punkte hatten die Uerdinger aus der ersten englischen Woche der Spielzeit geholt, aus der jetzt zweiten holten sie fünf. Dabei blieben die Blau-Roten in sämtlichen drei Spielen ohne Gegentor und bauten ihre Serie auf jetzt acht Spiele aus, in denen sie in Folge ungeschlagen blieben.
In Köln hatte KFC-Trainer Michael Wiesinger im Sturm rotiert und gegenüber der Partie gegen Rödinghausen Johannes Dörfler und Marcel Reichwein in die Startelf geordert. Unmittelbar vor Spielbeginn zündeten die 400 aus Krefeld angereisten Fans dann in ihrem Block bengalische Feuer. Ein Ereignis, das Eingang in den Spielbericht des Unparteiischen fand und das vermutlich teuer wird für den KFC.
In der Folge sahen die insgesamt 1177 Zuschauer zwei Mannschaften, die darauf bedacht waren, mög- der Tabelle verließen die Krefelder zumindest die Abstiegsränge, was sicher enorm wichtig für die nächsten Aufgaben ist.
Der VfR begann ordentlich und hatte nach der Verletzungsunterbrechung schnell eine zündende Idee. Emre Özkaya startete über rechts durch, flankte genau und Quin Kruijsen erzielte das 0:1 (9.). Der zweite lichte Moment führte zum 2:0. Özkaya schickte Dominik Oehlers, der zog hart und flach in die Mitte, wo Kevin Breuer goldrichtig stand (27.). Zu diesem Zeitpunkt hätte der VfR aber auch hinten liegen können – vielleicht sogar müssen. Denn er fand zu keiner Zeit zu einer gesicherten Ordnung, was sicherlich auch den Szenen am Spielfeldrand geschuldet war, bis Machnik kurz vor der Pause vom Krankenwagen abtransportiert wurde.
CSC-Coach Peter Radojweski reagiert bereits in der ersten Hälfte mit lichst keinen Fehler zu machen und dem Gegner keine Chance zu eröffnen, ein Tor zu erzielen. Besonders den Gastgebern, deren ausgegebenes Saisonziel die Meisterschaft ist, merkte man nach zuletzt zwei bitteren Niederlagen ihre Verunsicherung deutlich an. Und so setzten die Uerdinger die erste Duftmarke des Spiels. Nachdem Viktorias Torwart Sebastian Patzler einen Ball nicht festhielt, köpfte Patrick Ellguth auf das verwaiste Tor, doch ein Abwehrspieler der Viktoria schlug den Ball noch von der Linie (6.).
Auch in der Folge waren es die Gäste, die die Akzente setzten. Dennis Chessa und Reichwein scheiterten knapp. Den Aufreger aber gab es in der 36. Spielminute, als sich Connor Krempicki auf Links in den Strafraum spielte und für jeden erkennbar von Lukas Nottbeck am Arm festgehalten wurde. „Klarer Strafstoß“, sagte Krempicki nach der Partie immer noch kopfschüttelnd. Schiedsrichter Dustin Sikorski aber bewertete die Situation als regelkonform, und als sich Uerdingens Co-Trainer Stefan Reisinger noch zu lautstark beim Assistenten beschwerte, wurde er auf die Tribüne verbannt.
Hieß der Punktsieger der ersten einem Doppelwechsel, um den VfR weiter unter Druck zu setzen. Das gelang vor allem in der zweiten Halbzeit, als die Gastgeber mächtig drückten und die Gäste sich zu 45 Minuten Uerdingen, wurde in der zweiten Spielhälfte die Viktoria stärker. Es folgten Szenen, in denen Uerdingens Torwart René Vollath seine Klasse zeigen musste. In der 70. Minute zog Kölns Kapitän Mike Wunderlich aus 20 Metern ab, und Vollath fischte den Ball links oben aus dem Winkel. Stark war auch seine Parade gegen den eingewechselten Kevin Holzweiler, der ebenfalls aus der Distanz versuchte, zum Erfolg zu kommen. „In diesen Szenen hat unser Torwart seine Klasse gezeigt“, befand auch KFC-Trainer Michael Wiesinger nach der Partie.
Drei Minuten vor dem Abpfiff liefen die Uerdinger sogar Gefahr, am Ende mit leeren Händen da zu stehen. Nach einem Freistoß von Holzweiler klatschte der folgende Kopfball von Nottbeck an den linken Pfosten. Kurz danach pfiff Schiedsrichter Sikorski die Partie pünktlich ab, und besonders die Viktoria war über diesen einen Punkt froh, bescherte er ihr doch ein zumindest kleines Erfolgserlebnis. Derweil dachten die Uerdinger immer noch an die vertanen Chancen der ersten Halbzeit und vermochten sich erst langsam darüber freuen, dass sie vom Vorjahresmeister etwas Zählbares mitbrachten. schnelle Ballverluste leisteten und im Abwehrverbund kräftig wankten. So kam der Anschlusstreffer durch Robert Petkov nicht unerwartet (55.). Cronenberg drückte weiter,
KFC-Kapitän Mario Erb
KFC-Torwart René Vollath
Fußball: Fischeln setzt sich im Kellerduell beim Cronenberger SC mit 3:1 durch und verlässt die Abstiegsränge.
und der Ausgleich in der hart umkämpften und teils hektischen Begegnung lag jederzeit der Luft. Erst in der Schlussphase kam der VfR zu viel versprechenden Kontern und hätte den Sack durch Oehlers (81./ 85.) früher zumachen können. Das gelang dem Torjäger schließlich in der Nachspielzeit und das Zittern hatte ein Ende.
Letztlich war es der „dreckige Sieg“, den Cherfi kürzlich noch erhoffte: „Den haben wir aber teuer erkauft. Man hat die Verunsicherung gespürt, aber die Mannschaft hat bis zum Ende dagegen gehalten. Natürlich haben wir auch Fehler gemacht, die wir ansprechen werden, um den Abstand zu den anderen Teams weiter zu verkleinern.“
Sauter – Linser, Asenso, Pappas, Akarca – Machnik (7. Wiegers), Orlean (61. Norf) – Özkaya (90. Baum), Breuer, Kruijsen – Oehlers.