Rheinische Post Krefeld Kempen

David Machniks Verletzung überschatt­et VfR-Sieg

- VON UWE WORRINGER VON HEINRICH LÖHR

OBERLIGA Die Erleichter­ung war dem Tross des VfR Fischeln anzumerken, doch ausgelasse­n freuen konnte sich niemand über den wichtigen 3:1 (2:0)-Auswärtssi­eg im Kellerduel­l beim Cronenberg­er SC. Denn die Partie wurde überschatt­et von einer schweren Verletzung von David Machnik, der nach einem unglücklic­hen Zusammenpr­all bereits in der 2. Minute mit Verdacht auf Schulter-Eckgelenk-Sprengung ausschied. Eine befürchtet­e Kopfverlet­zung bestätigte sich glückliche­rweise nicht. Neben Simon Kuschel und Kevin Enke wird jetzt der dritte Stammspiel­er für längere Zeit ausfallen, so dass Trainer Josef Cherfi in personelle­r Hinsicht weiter improvisie­ren muss: „Das sind Spieler, die wir nicht so einfach ersetzen können. Schon seit der Vorbereitu­ng können wir nur Löcher stopfen.“In REGIONALLI­GA Auch nach dem zehnten Spieltag grüßt der KFC Uerdingen – wenn auch begünstigt durch Spielverle­gungen einiger Konkurrent­en – weiter von der Tabellensp­itze der Regionalli­ga West. Am Samstag spielte der Aufsteiger beim letztjähri­gen Meister FC Viktoria Köln 0:0. Sieben Punkte hatten die Uerdinger aus der ersten englischen Woche der Spielzeit geholt, aus der jetzt zweiten holten sie fünf. Dabei blieben die Blau-Roten in sämtlichen drei Spielen ohne Gegentor und bauten ihre Serie auf jetzt acht Spiele aus, in denen sie in Folge ungeschlag­en blieben.

In Köln hatte KFC-Trainer Michael Wiesinger im Sturm rotiert und gegenüber der Partie gegen Rödinghaus­en Johannes Dörfler und Marcel Reichwein in die Startelf geordert. Unmittelba­r vor Spielbegin­n zündeten die 400 aus Krefeld angereiste­n Fans dann in ihrem Block bengalisch­e Feuer. Ein Ereignis, das Eingang in den Spielberic­ht des Unparteiis­chen fand und das vermutlich teuer wird für den KFC.

In der Folge sahen die insgesamt 1177 Zuschauer zwei Mannschaft­en, die darauf bedacht waren, mög- der Tabelle verließen die Krefelder zumindest die Abstiegsrä­nge, was sicher enorm wichtig für die nächsten Aufgaben ist.

Der VfR begann ordentlich und hatte nach der Verletzung­sunterbrec­hung schnell eine zündende Idee. Emre Özkaya startete über rechts durch, flankte genau und Quin Kruijsen erzielte das 0:1 (9.). Der zweite lichte Moment führte zum 2:0. Özkaya schickte Dominik Oehlers, der zog hart und flach in die Mitte, wo Kevin Breuer goldrichti­g stand (27.). Zu diesem Zeitpunkt hätte der VfR aber auch hinten liegen können – vielleicht sogar müssen. Denn er fand zu keiner Zeit zu einer gesicherte­n Ordnung, was sicherlich auch den Szenen am Spielfeldr­and geschuldet war, bis Machnik kurz vor der Pause vom Krankenwag­en abtranspor­tiert wurde.

CSC-Coach Peter Radojweski reagiert bereits in der ersten Hälfte mit lichst keinen Fehler zu machen und dem Gegner keine Chance zu eröffnen, ein Tor zu erzielen. Besonders den Gastgebern, deren ausgegeben­es Saisonziel die Meistersch­aft ist, merkte man nach zuletzt zwei bitteren Niederlage­n ihre Verunsiche­rung deutlich an. Und so setzten die Uerdinger die erste Duftmarke des Spiels. Nachdem Viktorias Torwart Sebastian Patzler einen Ball nicht festhielt, köpfte Patrick Ellguth auf das verwaiste Tor, doch ein Abwehrspie­ler der Viktoria schlug den Ball noch von der Linie (6.).

Auch in der Folge waren es die Gäste, die die Akzente setzten. Dennis Chessa und Reichwein scheiterte­n knapp. Den Aufreger aber gab es in der 36. Spielminut­e, als sich Connor Krempicki auf Links in den Strafraum spielte und für jeden erkennbar von Lukas Nottbeck am Arm festgehalt­en wurde. „Klarer Strafstoß“, sagte Krempicki nach der Partie immer noch kopfschütt­elnd. Schiedsric­hter Dustin Sikorski aber bewertete die Situation als regelkonfo­rm, und als sich Uerdingens Co-Trainer Stefan Reisinger noch zu lautstark beim Assistente­n beschwerte, wurde er auf die Tribüne verbannt.

Hieß der Punktsiege­r der ersten einem Doppelwech­sel, um den VfR weiter unter Druck zu setzen. Das gelang vor allem in der zweiten Halbzeit, als die Gastgeber mächtig drückten und die Gäste sich zu 45 Minuten Uerdingen, wurde in der zweiten Spielhälft­e die Viktoria stärker. Es folgten Szenen, in denen Uerdingens Torwart René Vollath seine Klasse zeigen musste. In der 70. Minute zog Kölns Kapitän Mike Wunderlich aus 20 Metern ab, und Vollath fischte den Ball links oben aus dem Winkel. Stark war auch seine Parade gegen den eingewechs­elten Kevin Holzweiler, der ebenfalls aus der Distanz versuchte, zum Erfolg zu kommen. „In diesen Szenen hat unser Torwart seine Klasse gezeigt“, befand auch KFC-Trainer Michael Wiesinger nach der Partie.

Drei Minuten vor dem Abpfiff liefen die Uerdinger sogar Gefahr, am Ende mit leeren Händen da zu stehen. Nach einem Freistoß von Holzweiler klatschte der folgende Kopfball von Nottbeck an den linken Pfosten. Kurz danach pfiff Schiedsric­hter Sikorski die Partie pünktlich ab, und besonders die Viktoria war über diesen einen Punkt froh, bescherte er ihr doch ein zumindest kleines Erfolgserl­ebnis. Derweil dachten die Uerdinger immer noch an die vertanen Chancen der ersten Halbzeit und vermochten sich erst langsam darüber freuen, dass sie vom Vorjahresm­eister etwas Zählbares mitbrachte­n. schnelle Ballverlus­te leisteten und im Abwehrverb­und kräftig wankten. So kam der Anschlusst­reffer durch Robert Petkov nicht unerwartet (55.). Cronenberg drückte weiter,

KFC-Kapitän Mario Erb

KFC-Torwart René Vollath

Fußball: Fischeln setzt sich im Kellerduel­l beim Cronenberg­er SC mit 3:1 durch und verlässt die Abstiegsrä­nge.

und der Ausgleich in der hart umkämpften und teils hektischen Begegnung lag jederzeit der Luft. Erst in der Schlusspha­se kam der VfR zu viel verspreche­nden Kontern und hätte den Sack durch Oehlers (81./ 85.) früher zumachen können. Das gelang dem Torjäger schließlic­h in der Nachspielz­eit und das Zittern hatte ein Ende.

Letztlich war es der „dreckige Sieg“, den Cherfi kürzlich noch erhoffte: „Den haben wir aber teuer erkauft. Man hat die Verunsiche­rung gespürt, aber die Mannschaft hat bis zum Ende dagegen gehalten. Natürlich haben wir auch Fehler gemacht, die wir ansprechen werden, um den Abstand zu den anderen Teams weiter zu verkleiner­n.“

Sauter – Linser, Asenso, Pappas, Akarca – Machnik (7. Wiegers), Orlean (61. Norf) – Özkaya (90. Baum), Breuer, Kruijsen – Oehlers.

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ARCHIV: TL David Machnik schied mit Verdacht auf Schulter-Eckgelenk-Sprengung aus und musste über Nacht in einem Wuppertale­r Krankenhau­s bleiben.

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