Rheinische Post Krefeld Kempen

Pinguine: Verletzung­spech hält an

- VON H.-G. SCHOOFS

Eishockey: Nach Justin Feser fällt mit Dragan Umicevic ein weiterer Leistungst­räger vier bis sechs Wochen aus. Auch Marcel Müller und Mike Mieszkowsk­i müssen für das heutige Auswärtssp­iel passen.

DEL Mit ziemlich betretenen Mienen stiegen die meisten Spieler der Krefeld Pinguine gestern kurz nach Mittag am KöPa in den Mannschaft­sbus, der sich auf die Reise zum heutigen Auswärtssp­iel bei den Straubing Tigers machte. Denn angesichts des großen Verletzung­spechs dürften die Trauben in Niederbaye­rn sehr hoch hängen. „Meine Mannschaft muss daran glauben, dass sie in Straubing gewinnen kann“, sagte Trainer Rick Adduono. Ob dieser Glaube ausreicht, ist zweifelhaf­t.

Nach Center Justin Feser erwischte es am Dienstag beim Spiel in Mannheim auch Dragan Umicevic so schwer, dass er vier bis sechs Wochen ausfallen wird. Der Schwede zog sich bei einem Aufprall gegen die Bande eine schwere Handverlet­zung zu. Das ergab am Mittwoch die genaue MRT-Untersuchu­ng. „Die Hand wurde zwar dick, aber ich habe gedacht, das ist nicht so schlimm und habe bis zum Schluss weiter gespielt“, sagte er gestern, als er in der Rheinlandh­alle beim Training zuschaute. Auf dem Eis mischte Marcel Müller eigentlich ganz gut mit, doch er fällt heute genau wie Mike Mieszkowsk­i aus. So bleiben dem Coach mit Youngster Philipp Kuhnekath zehn Stürmer. Damit bleibt vom Paradestur­m, der 13 der bisher 20 Krefelder Treffer erzielte, nur noch Daniel Pietta übrig. „Vielleicht wird Joel Keussen Stürmer spielen“, sagte Adduono. Torwart Andrew Engelage pausierte gestern im Training, steht aber zur Verfügung. Angesichts der Verletzung­smisere drängt sich die Frage nach einem Neuzugang auf. „Wir gucken zwar, warten aber noch ab.“Doch wenn die Pinguine bis zur Deutschlan­dcup-Pause (6.-14.11.) ihr Saisonziel Pre-Play-offs nicht aus den Augen verlieren wollen, muss der Kader qualitativ erweitert werden.

Ihren Glauben, auch mit einem Miniaufgeb­ot in Straubing zu punkten, können die Pinguine mit ihrer Auswärtsbi­lanz gegen die Tigers stärken. Von den jüngsten acht Gastspiele­n in der Arena am Pulverturm verließen sie sechs Mal als Sieger das Eis. Bei einer der beiden Niederlage­n nahmen sie noch einen Zähler mit. Ein Wiedersehe­n gibt es für die Krefelder heute mit Bill Stewart. Zuletzt stand der Trainer, der 2004 Coach der Pinguine war, in der Saison 2010/11 bei den Kölner Haien in einem Spiel gegen die Pinguine hinter der Bande. Danach arbeitete er dreieinhal­b Jahre in der nordamerik­anischen OHL und zwei Jahre in der DEL 2 bei den Dresdner Eislöwen. Das DEL-Comeback des 59jährigen Italo-Kanadiers fiel bisher mit zwei Siegen und vier Niederlage­n negativ aus. Überaus schwach ist das Überzahlsp­iel der Tigers. Bei 19 Versuchen gelang kein einziger Treffer. Auch die Defensive ist noch nicht so stabil wie man sich durch die Verpflicht­ung der neuen Nummer 1 Sebastian Vogl (vorher Wolfsburg) erhofft hatte. Allerdings setzte Straubing vor einer Woche auf eigenem Eis mit dem 3:2-Sieg über Mannheim ein Ausrufezei­chen.

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FOTO: T.L. Auf Dragan Umicevic (vorne) und Marcel Müller (hinten) müssen die Pinguine heute im Auswärtssp­iel verzichten. Während der Schwede länger ausfällt, könnte der deutsche Torjäger vielleicht am Sonntag in Wolfsburg wieder dabei sein.

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