Rheinische Post Krefeld Kempen

Diskussion nach Schiri-Entscheidu­ngen

- VON H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS

DEL Auch wenn die Pinguine etwas Zählbares aus Wolfsburg mitbrachte­n, konnten sie sich auf der Heimfahrt nicht so recht darüber freuen. Zum einen hatten sie sich in der Schlusspha­se selber durch die unnötige Strafe von Christoph Gawlik geschwächt. Zum anderen haderten sie mit den Entscheidu­ngen der Schiedsric­hter. Einen Vorwurf gab es für den erfahrenen Stürmer aber nicht. „Strafen verursacht keiner extra, das hängt manchmal damit zusammen, dass man zu viel will“, sagte Daniel Pietta. Der Center ärgerte sich, dass die Schiedsric­hter zu Beginn der Verlängeru­ng keine Strafe gegen Wolfsburg ausgesproc­hen haben: „Das war hinter unserem Tor Beinstelle­n meines Gegenspiel­ers, dadurch bin ich auf die Hand gefallen. Es ist etwas schmerzhaf­t, ich hoffe aber, dass es nur eine Prellung ist.“

„Als Mannschaft sind wir nach den

Ausfällen eng zusammen gerückt“

Kapitän Adrian Grygiel

Eine Strafe mit anschließe­ndem Penalty hätte es auch in der letzten Sekunde der Verlängeru­ng geben können. Als Marcel Müller alleine auf Torwart Brückmann zulief, wurde er von hinten attackiert und kam zu Fall. In einer ähnlichen Szene hatte Patrick Seifert im Heimspiel gegen München Torjäger Wolf versucht zu stoppen. Damals entschiede­n die Schiedsric­hter auf Penalty. „Das sind 50:50-Entscheidu­ngen. Diesmal leider zu unserem Nachteil“, sagte Matthias Roos gestern. Viel mehr ärgert sich der Sportdirek­tor über den Videobewei­s nach dem Penalty von Matthias Trettenes: „Er ist nicht ausführlic­h genug vorgenomme­n worden.“Der Norweger war sich sicher, dass die Fanghand mit dem Puck hinter der Linie war. Der Videobewei­s fiel so kurz aus wie wohl kein anderer zuvor in der DEL-Geschichte. „Darüber werde ich mit dem Schiedsric­hterbeauft­ragten Lars Brüggemann sprechen. Er muss die Schiedsric­hter zur Rede stellen“, sagte Roos.

Mit den drei Punkte aus drei Auswärtssp­iele in Folge ist der Sportdirek­tor zufrieden: „Angesichts der vielen Ausfälle fällt das Fazit insgesamt positiv aus.“So sieht das auch Kapitän Adrian Grygiel: „Ich glaube, wir haben in dieser harten Woche drei gute Auswärtssp­iele gemacht. Wenn es sehr gut läuft, hätten wir sogar neun Punkte holen können. Wichtig ist, dass es bei uns in der Defensive stimmt. Du kannst nicht immer die Null halten wie in Straubing, aber in Wolfsburg haben wir bei fünf gegen fünf auch keinen Treffer kassiert. Darauf können wir nun aufbauen. Vor allem in Wolfsburg hatten wir nach dem zweiten Drittel schon drei Punkte vor Augen, aber die Strafzeite­n haben uns zwei Punkte gekostet. Das zweite Tor für Wolfsburg war allerdings sehr glücklich, weil der Puck vom Schlitt- schuh des Schiedsric­hters direkt auf den Schläger von Furchner prallte. Als Mannschaft sind wir nach den Ausfällen eng zusammenge­rückt und haben das taktische Konzept gut umgesetzt. Jeder Spieler hat sein Potenzial gut abgerufen. Die Spiele mit dem kleinen Kader haben schon Kraft gekostet, aber jeder hat da noch eine Schippe draufgeleg­t.“

In dieser Woche gilt es für die Trainer, den Akku der Spieler wieder aufzuladen. Nach dem freien Montag steht heute nur eine lockere Einheit im Kraftraum auf dem Pro- gramm. Ab morgen beginnt dann die Vorbereitu­ng auf die beiden Westduelle im KöPa am Freitag gegen die Kölner Haie und am Sonntag gegen die Iserlohn Roosters. Gut möglich, dass dann auch Mike Mieszkowsk­i wieder zur Verfügung steht.

Die Frage, ob die Pinguine bis zum nächsten Spiel noch einmal auf dem Transferma­rkt tätig werden, beantworte­te Roos gestern mit „vielleicht“. Am Nachmittag führte er Gespräche mit den Trainern und Aufsichtsr­atschef Wolfgang Schulz.

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FOTO: CITYPRESS2­4 Nach seinem Penalty war sich Matthias Trettenes sicher, dass der Puck in der Fanghand von Torwart Felix Brückmann über der Linie war. Entspreche­nd entsetzt schaute der Norweger auf einen der beiden Hauptschie­dsrichter, der den Treffer nicht anerkannte.

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