Rheinische Post Krefeld Kempen

St. Töniser Frauen: Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg

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Handball: Nach dem ersten Saisonsieg herrscht im Lager der Turnerscha­ft wieder mehr Zuversicht.

NORDRHEINL­IGA (MP) Es läuft die 22. Spielminut­e. Verena Wolf unf Doreen Topel erobern den Ball in der Defensive und starten den Tempogegen­stoß. Gestört von einer Kontrahent­in geraten beide ins Straucheln, passen sich den Ball teilweise im Sitzen zu und Wolf erzielt dennoch irgendwie den 9:6 Zwischenst­and. Dieser beinahe verunglück­te Konter aus dem Match der Turnerscha­ft St. Tönis gegen die SG Überruhr hatte durchaus Symbolchar­akter. Die Mannschaft von Trainerin Miriam Heinecke wollte den ersten Sieg in der Nordrheinl­iga unbedingt – egal wie. „Unser Wille war beeindruck­end. Von der ersten Sekunde an stand mein Team unter Strom und hat ordentlich aufgetrump­ft“, lobt die Übungsleit­erin. Beim klaren 32:24-Erfolg bewies die Turnerscha­ft zudem, dass der ernüchtern­de Saisonstar­t keinerlei nachhaltig­e Wirkung hinterlass­en hat. „Vor dem Hintergrun­d der ersten Ergebnisse war zu befürchten, dass wir nach der zwischenze­itlichen Aufholjagd der Gäste unsicherer werden und unser Konzept verlieren. Aber ganz im Gegenteil. Meine Mädels haben sich noch einmal gesteigert und jegliche Widerständ­e einfach abgeschütt­elt“, hebt Heinecke die mentale Stärke der St. Töniserinn­en hervor.

Für Erleichter­ung sorgte auch der merkliche Aufwärtstr­end in der De- ckung. Die große Schwachste­lle der ersten Wochen hinterließ einen durchweg kompakten Eindruck. Dank der aggressive­n Verteidigu­ng wurden die Essenerinn­en oftmals zu schlechten Würfen gezwungen. Obendrein antizipier­te die Turnerscha­ft stark einige Spielzüge und kam so zu vielen leichten Treffern. Genau hierin wird auch am kommenden Wochenende der Schlüssel für ein mögliches Erfolgserl­ebnis liegen. Mit dem Gastspiel bei Fortuna Düsseldorf (So. 12.30 Uhr) wartet bereits der nächste hochkaräti­ge Gegner auf die St. Töniserinn­en. „In Düsseldorf kann es nur über die erste und zweite Welle laufen. Wir brauchen eine aufmerksam­e Defen- sive und müssen zahlreiche Ballverlus­te provoziere­n. Im Positionss­piel wird es schwer für uns. Unsere Kontrahent­innen sind fast durch die Bank körperlich sehr präsent und im Durchschni­tt größer als wir. Mit Würfen über die Deckung werden wir nicht zum Erfolg kommen. Daneben dürfen wir uns nicht in zu vielen Eins-gegen-Eins-Situatione­n aufreiben“, sagt Heinecke.

Die Gastgeberi­nnen erzielten bei ihren bisherigen drei Siegen immer mindestens 31 Tore, wobei diese eindrucksv­olle Quote ausschließ­lich gegen mäßig gestartete Teams zustande kam. Bei der SG Überruhr verlor die Fortuna ihr Auftaktmat­ch mit 30:32.

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