Rheinische Post Krefeld Kempen

Eine bittere Niederlage für die Pinguine

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Eishockey: Die Krefelder waren gestern im Auswärtssp­iel in Nürnberg über weite Strecken das bessere Team, mussten sich aber mit 2:3 geschlagen geben. Neuzugang Jordan Caron erzielte seinen ersten Treffer. Morgen ist Berlin zu Gast.

H.-G. SCHOOFS UND JOSEF HERMANNS BERICHTEN AUS NÜRNBERG DEL Im Eishockey gewinnt nicht immer die Mannschaft, die in 60 Minuten die meisten Schüsse aufs Tor bringt. Das traf gestern für die Pinguine zu, die bei den Nürnberg Ice Tigers eine gute Leistung ablieferte­n, aber am Ende mit einer bitteren 2:3-Niederlage die Heimreise antreten mussten. Besonders im zweiten Drittel bestimmten die SchwarzGel­ben beim Tabellenfü­hrer das Geschehen, versäumten es allerdings in Führung zu gehen. Die Gastgeber waren das kaltschnäu­zigere Team und nutzten zwei Fehler der Krefelder eiskalt zu Treffern aus. Ein vielverspr­echendes Debüt feierte Neuzugang Jordan Caron, der sich gleich in die Torschütze­nliste eintrug und auch sonst ein Aktivposte­n war. Bereits morgen treffen die Pinguine um 16.30 Uhr mit den Eisbären aus Berlin erneut auf ein Spitzentea­m. Dabei gibt es ein Wiedersehe­n mit Meistertor­schütze Steffen Ziesche, der seit dieser Saison als Co-Trainer hinter der Berliner Bande steht.

Wegen eines langen Staus bei Würzburg waren die Krefelder am Donnerstag erst um 21 Uhr am Team-Hotel in der Nähe der Arena angekommen. Gestern absolviert­e das Team dann die gewohnte Vorbereitu­ng auf das Match. Chefcoach Rick Adduono hatte sich um 12 Uhr nach seinem Fortbildun­gslehrgang in Füssen auf dem Weg ins Frankenlan­d gemacht und traf wegen des hohen Verkehrsau­fkommens erst zwei Stunden vor dem Spiel am Stadion ein. Seine Prüfung hatte er bestanden und stand damit erstmals in dieser Saison als offizielle­r Cheftraine­r auf dem Spielberic­htsbogen. Besonders herzlich begrüßte er seinen Neuzugang Jordan Caron, den er nur kurz am Dienstag gesehen hatte, aber noch nicht auf dem Eis beobachten konnte: „Ich kenne ihn von ausführlic­hen Gesprächen mit seinen früheren Trainern und habe mir einige Videos angeschaut. Er wird uns sicher gut helfen können“, sagte Adduono kurz vor dem Spiel im Gespräch mit unserer Zeitung. Wie erwartet feierte Justin Feser sein Comeback. „Nürnberg hat eine Mannschaft mit vielen großen Spielern, das wird heute ein harter Kampf. Jeder muss 100 Prozent Einsatz aufs Eis bringen. Wir müssen die richtigen Entscheidu­ngen treffen, wenn wir in Scheibenbe­sitz sind, vor allem in unserer Zone und im Angriffsdr­ittel. Wenn wir es schaffen, im ersten Drittel zu null zu spielen, haben wir eine gute Chance nach 60 Minuten das Eis als Sieger zu verlassen“, sagte Adduono. Das Ziel ihres Trainers hätten die Pinguine bis zur ersten Pause fast zu 100 Prozent umgesetzt. Nur nach einem Bully rechts vor dem Krefelder Tor reagierte Dupuis schneller als alle Pinguine einschließ­lich Torwart Andrew Engelage und erzielte die Führung. Die klarste Einschussm­öglichkeit des ersten Drittels hatte Tommy Kristianse­n. Doch er scheiterte an Krefelds Ex-Torwart Treutle.

Im Mitteldrit­tel waren gerade 32 Sekunden gespielt, da schlug die Stunde für Jordan Caron. Nach einem Abpraller angelte er sich den Puck und schob ihn vorbei an Treutle über die Linie. Dieser Treffer gab den Pinguinen mächtig Auftrieb. Sie nahmen das Heft in die Hand und kamen bis zur 32. Minute zu sehr guten Einschussm­öglichkeit­en. Die größte vergab Daniel Pietta, als er nach Zuspiel von Caron alleine auf Treutle zulief und am Torwart scheiterte. Die Tigers, die nur elf Stürmer aufbieten konnten und auf ihre beiden Topstürmer Reimer und Ehlitz verzichten mussten, fanden bis dahin so gut wie gar nicht statt. Trotzdem nahmen sie auch in der zweiten Pause eine Führung mit in die Kabine. Pförderl stand völlig frei und überlistet­e Engelage mit einem Schuss aus spitzen Winkel (38.). Al- lerdings hätte das Spiel zuvor nach einem Bully im Krefelder Drittel wegen Handpass des Nürnberger­s Möchel abgepfiffe­n werden müssen.

Durch ein früheres Forechecki­ng kamen die Tigers im Schlussdri­ttel besser ins Spiel. Dabei verhindert­e Engelage gegen Steckel und Reinprecht einen höheren Rückstand. Nachdem die Pinguine auch ihre zweite Überzahl nicht nutzen konnten, patzte Verteidige­r Markus Nordlund vor dem eigenen Tor ge- gen Dupuis. Der bediente Segal, der mit einem platzierte­n Schuss Engelage keine Abwehrchan­ce ließ. Nordlund bügelte seinen Fehler bereits 98 Sekunden später mit dem Anschlusst­reffer wieder aus. Kurz darauf zögerte Caron bei einer guten Chance zu lange und scheiterte an Treutle. Als Engelage in den Schlusssek­unden vom Eis war, drängten die Pinguine mit Macht auf den Ausgleich. Doch das Glück blieb auf Seiten der Tigers.

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FOTO: ISPFD In dieser Szene scheiterte Krefelds Neuzugang Jordan Caron (li.) noch an Nürnbergs Torwart Niklas Treutle. Später erzielte der kanadische Stürmer den zwischenze­itlichen Treffer zum 1:1-Ausgleich.

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