Rheinische Post Krefeld Kempen
KEMPEN·GREFRATH KREIS VIERSEN
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GASTSPIEL IN ST. TÖNIS
Für Junglehrer kann aller Anfang an ganz einfach sein. Nabu-Ortsgruppe initiiert hat, angeschlossen hat.
Vor dem Hintergrund der Vermüllung des Geländes hat die Ortsgruppe eine Herbstputz-Aktion am Königshütte-See organisiert. Den Anstoß dazu gab Georg Lüdecke. Das Nabu-Mitglied aus St. Hubert interessiert sich seit Jahren für den Renaturierungsplan des ehemaligen Baggersee-Geländes. Vor allem der Bereich des kleineren Seeteils, der dem Vereinsareal des Segel- und Surfclubs (SSC) Kempen gegenüberliegt, hat es den Naturschützern angetan. Gemeinsam mit einem Spezialisten für das Wassernetz NRW haben Vertreter des Nabus im Sommer noch einmal das Gelände inspiziert. „Als wir im Juni hier waren, fiel uns das extreme Müllaufkommen auf“, berichtet Lüdecke. Ein Zustand, der dem St. Huberter keine Ruhe ließ. Er wandte sich an die Naturschutzbehörde beim Kreis Viersen und beantragte die Genehmigung, das Gelände für eine Säuberungsaktion betreten zu können. „Ich hatte eine Kopie meiner Anfrage an den SSC geschickt und bekam von dort direkt die Antwort, dass man mitmachen wolle, wenn wir eine Genehmigung bekommen würden“, sagt Lüdecke. Die Genehmigung kam. Das ebenfalls angesprochene Auskiesungsunternehmen Klösters als Eigentümer des Geländes brachte sich ebenfalls ein und stellte Müllgreifer und Handschuhe für die Helfer zur Verfügung, während die Stadt Kempen die Müllsäcke bereit stellte, die im Anschluss vom städtischen Bauhof entsorgt wurden.
Nicht nur auf dem Gelände an der Einfahrt des ehemaligen Kiesgebietes statten sich an diesem Morgen weitere Helfer, darunter auch die St. Huberter Pfadfinder, mit Handschuhen und Zangen sowie Müllsäcken aus. Mehr als 20 freiwillige Mitstreiter sind im Einsatz. Am Seeufer des SSC-Vereinsgeländes macht sich derweil eine zehnköpfige Gruppe fertig. „Wir werden mit unserem Arbeitsboot rüber fahren und den Nabu unterstützen“, sagt SSCPräsident Willi Steffes. Er ist selbst Mitglied im Nabu und hat bereits im Rahmen des „Frühjahrsputzes“– der Gemeinschaftsaktion von Stadt Kempen, Firma Schönmackers Umweltdienste und Rheinischer Post – mehrfach am Großreinemachen am Königshütte-See mitgemacht. Das Problem der vielen illegalen Badegäste, die sich in den Sommermonaten unerlaubt Zutritt zu dem Gelände des ehemaligen Baggersees verschaffen, dort Partys am Ufer feiern und dabei ihren Müll zurücklassen, ist hinlänglich bekannt. Die Improvisationstheater „Springmaus“gastierte mit „Jukubox – live!“
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Rheinische Post hat in den vergangenen Monaten mehrfach darüber berichtet. Auch die Kempener Kommunalpolitiker, Stadtverwaltung und Polizei haben sich mit dem Thema befasst, ohne bislang eine nachhaltige Lösung des Problems gefunden zu haben. „Der Müll von der anderen Seite wird teilweise auf unserem Gelände angeschwemmt und wir müssen alles entsorgen“, berichtet SSC-Beiratsmitglied Frank Schubert. Dazu kommt die Gefahr, dass die Badenden von Booten oder Surfern verletzt werden könnten, wenn diese in den Bereich des Vereinsgeländes schwimmen.
Während sich die Gruppe der SSC-Helfer auf die Seereise begibt, rattert Bernd Lehmann am anderen Ende mit seinem Traktor samt Anhänger los, um die ersten vollen Müllsäcke einzusammeln und sie an die Stelle zu bringen, wo sie die Mitarbeiter des städtischen Bauhofs abholen werden. „Georg Lüdecke hatte mich gefragt, ob ich mitmachen würde. Ich habe sofort ja gesagt“, erzählt Lehmann.
Lüdecke zeichnet derweil mit einem Stock einen Plan des Gebietes in den Sand, um die Mitstreiter optimal zu verteilen. „Die Topographie ist hier etwas kompliziert“, sagt er, während er dem Helfer Kristian Lütz erklärt, wo sein Einsatzgebiet ist. Am Ende sind es rund 50 Müllsäcke und einige größere Teile wie Kartons und Fahrräder, die bei der Sammelaktion zusammen kommen. Eine erschreckende Bilanz, die zeigt, dass für die Zukunft Handlungsbedarf besteht, um das Gebiet vor ungebetenen Gästen zu sichern.