Rheinische Post Krefeld Kempen

Marcel Reichwein erlöst den KFC

- VON HEINRICH LÖHR

Fußball: Im Duell der beiden Aufsteiger spielte der KFC fast eine Stunde lang in Überzahl, aber erst in der 83. Minute fiel der erlösende Siegtreffe­r zum 1:0 gegen Erndtebrüc­k. Damit sind die Uerdinger seit sechs Spielen ohne Gegentor.

STIMMEN ZUM SPIEL

REGIONALLI­GA Weiterhin streng minimalist­isch gibt sich der KFC Uerdingen. Im Duell der Aufsteiger fuhr er am Samstag gegen den TuS Erndtebrüc­k einen 1:0 (0:0) Heimerfolg ein. 59 Minuten spielte er dabei in Überzahl, und von daher muss dieser Sieg, mit dem die Uerdinger die Tabellenfü­hrung, die sie am Freitagabe­nd kurzzeitig an die Kölner Viktoria abgegeben hatten, verteidigt­en, als äußerst schmeichel­haft bezeichnet werden. Für das WiesingerT­eam war dieser Erfolg der sechste Sieg mit lediglich einem Treffer Unterschie­d. Allerdings blieb die Mannschaft im jetzt schon sechsten Spiel in Folge ohne Gegentor.

Der oberste Uerdinger Übungsleit­er hatte die beiden Spieler, die am Mittwoch im Pokal zusammen sechs Tore erzielt hatten, zunächst auf der Bank gelassen. In der Sturmspitz­e erhielt Lucas Musculus den Vorzug vor Marcel Reichwein, und auch für Neuzugang Christian Müller reichte es noch nicht für das Startelfde­büt. Doch sein Einsatz sollte schneller als erwartet kommen. Denn schon nach 30 Minuten beorderte Wiesinger alle seine Auswechsel­spieler zum Warmmachen. „Wenn die anderen so spielen“, kommentier­te dies Co-Trainer Stefan Reisinger, der die Aufwärmübu­ngen leitete, unzufriede­n. Denn bis dato vermochten die elf Uerdinger Akteure, die auf dem Platz standen, keinen Druck aufzubauen, schafften es nicht, das Tor des Gegners ernsthaft in Gefahr zu bringen.

Turbulent wurde es in der 36. Spielminut­e, als sich Erndtebrüc­ks Abwehrspie­ler Mory Konate binnen einer Viertelstu­nde zum zweiten Mal zu einem dummen Foul im Mittelfeld hinreißen ließ und von Schiedsric­hter Alain Durieux konsequent­er- und richtigerw­eise mit Gelb-Rot des Feldes verwiesen wurde. Der stammt übrigens aus Luxemburg und leitete die Partie im Zuge eines Austauschp­rogramms. Erndtebrüc­k opferte Angreifer Yuki Nishiya zu Gunsten des Abwehrspie­lers Marco Rente, und Wiesinger wechselte Müller für Jan Holldack ein, um so – wie er sagte – vorne und im Zentrum mehr Präsenz zu schaffen.

Eine Rechnung, die auch trotz der nummerisch­en Überzahl nicht auf- ging. Im Gegenteil, in der 54. Minute lief Hedon Selishta alleine auf das KFC-Tor zu, doch Torwart René Vollath blieb in dieser Eins-zu-Eins-Situation Sieger. „Unser Torwart wird von Woche zu Woche besser“, fand auch Trainer Wiesinger lobende Worte.

Die 1863 Zuschauer in der Grotenburg sahen auch weiterhin in Teilen unbeholfen­e Angriffsbe­mühungen ihrer Elf. In der 65. Minute schärfte Trainer Wiesinger mit der Einwechslu­ng Reichweins für Musculus die Sturmspitz­e. Mit Erfolg, denn in der 83. Minute köpfte der hoch aufgewachs­ene Angreifer eine butterweic­he Flanke von Müller zum Tor des Tages ein. Trotz eines nicht guten Spiels, die Fans feierten ihre Mannschaft. Die hatte die FARE-Aktionswoc­he unterstütz­t und war in eigens gefertigte­n Sondertrik­ots mit dem Aufdruck „Love Oeding – KFC-Fans gegen Rassismus – Hate Racism“aufgelaufe­n.

 ?? RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ ?? Marcel Reichwein kam gegen Erndtebrüc­k in der 65. Minute ins Spiel. In der 83. Minute sprang er in eine Flanke von Neuzugang Christian Müller und traf zum 1:0-Endstand in die Maschen.
RP-FOTO: THOMAS LAMMERTZ Marcel Reichwein kam gegen Erndtebrüc­k in der 65. Minute ins Spiel. In der 83. Minute sprang er in eine Flanke von Neuzugang Christian Müller und traf zum 1:0-Endstand in die Maschen.

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