Rheinische Post Krefeld Kempen

Fischeln taumelt nach 1:5 weiter Richtung Abstieg

- VON UWE WORRINGER

Fußball: Der VfR ließ gegen Ratingen eine Halbzeit lang jegliche Tauglichke­it vermissen. Cherfi kündigt härtere Linie an.

OBERLIGA Sechstes Heimspiel, sechste Niederlage – und wieder hatte der VfR Fischeln schon nach einer Halbzeit alles verspielt. Das 1:5 (0:4) gegen Germania Ratingen zeigte schonungsl­os auf, dass die Krefelder in der aktuellen Verfassung und personelle­n Konstellat­ion in der Oberliga nichts zu suchen haben. Daran ändert auch eine bessere Leistung nach der Pause nichts.

Die sportliche Talfahrt auf den vorletzten Platz ist auch eng verbunden mit der anhaltende­n Krise einiger Führungssp­ieler, die größtentei­ls mehr mit sich selbst zu tun haben, anstatt die Mannschaft anzutreibe­n und ihr in engen Phasen die nötige Stabilität zu vermitteln. Fischelns Trainer Josef Cherfi, der diesmal auf Nachwuchss­pieler verzichtet­e, ließ hinterher die lange Liste der Verletzten auch nicht gelten: „Das waren alles Kaderspiel­er, die heute auf dem Platz waren. Da lasse ich keine Entschuldi­gung zu.“

Bis zum 0:1, das Ismail Cakici ungehinder­t nach einer Ecke einköpfte (28.), hielt der VfR gut mit, besaß seinerseit­s Chancen zur Führung und bekam die Begegnung allmählich in den Griff. Die dicksten Möglichkei­ten hatte Philip Baum, der zunächst an Keeper Felix Burdzik scheiterte (13.) und kurz danach das Lattenkreu­z traf (14.). Doch nach dem Gegentor brachen die Grün-Weißen wie ein Kartenhaus zusammen und leisteten sich ein Abwehrverh­alten, das einer Schülerman­nschaft glich. Die jetzt in jeder Hinsicht schnellere­n Gäste erhöhten dadurch mühelos durch Timo Krampe (37.) und Yannick Wolters (41.) auf 0:3. Kurz vor der Pause gelang Erkan Ari mit einem gefühlvoll­en Treffer in den Winkel das 0:4 (45.).

Es gab Zeiten, da war dem VfR auch in dieser Situation viel zuzutrauen. Gestern aber bedeutete der Pausenstan­d die sichere Niederlage. Immerhin gestaltete­n die Gastgeber den zweiten Durchgang wieder offener, mussten aber weiterhin viel mehr investiere­n als der Gegner, um zu Torchancen zu kommen. So blieb der Anschlusst­reffer von Emre Özkaya (64.) trotz aller Bemühungen nur Ergebnisko­smetik statt eines Signals zur Aufholjagd. Die wäre ohnehin spätestens nach dem fünften Treffer der Gäste durch Luka Bosnjak beendet gewesen (78.).

Die Frage ist, wie die Krefelder aus ihrem Tief wieder herauskomm­en. Cherfi kündigte gemeinsam mit Teammanage­r Ralf Rusbült eine härtere Linie an: „So sind wir zurzeit nicht oberligata­uglich. Das fängt schon beim Training an. Aus verschiede­nen Gründen sind teilweise nur zwölf Mann da. Das ist einfach zu wenig. Wir werden in der kommenden Woche einige Entscheidu­ngen zu treffen haben, wie es weiter geht.“Der Nachwuchs dürfte auf jeden Fall wieder in den Focus rücken.

Sauter –Linser, Akarca, Wiegers, Baum – Kruijsen (46. Reichardt), Pappas – Özkaya (85. Derikx), Breuer, Norf – Orlean (46. Ergin).

 ?? FOTO: STRÜCKEN ?? Semih Ergin (li.) kam nach überstande­ner Verletzung erstmals wieder zum Einsatz. Doch da lag der VfR bereits hoffnungsl­os zurück.
FOTO: STRÜCKEN Semih Ergin (li.) kam nach überstande­ner Verletzung erstmals wieder zum Einsatz. Doch da lag der VfR bereits hoffnungsl­os zurück.

Newspapers in German

Newspapers from Germany