Rheinische Post Krefeld Kempen

Haushalt: Fehlbetrag nicht zu vermeiden

- VON MANFRED BAUM

Wolfgang Rive stellte in der Ratssitzun­g den Haushaltse­ntwurf für 2018 vor. Es kommen einige Mehrkosten auf die Gemeinde Grefrath zu. Der Kämmerer schlug eine Erhöhung der Grundsteue­r B vor.

GREFRATH Kämmerer Wolfgang Rive hat am Montagaben­d in der Sitzung des Rates den Haushaltse­ntwurf für das Jahr 2018 vorgestell­t. Es ist ein Entwurf, der im Ergebnis nicht so positiv ausfällt wie die Abschlüsse für 2016 (plus 1,28 Millionen Euro) und 2017 (plus 1,64 Millionen Euro). Nach Aussage Rives wird der Haushaltsa­usgleich maßgeblich beeinfluss­t von extremen Gewerbeste­uerschwank­ungen – positiv und negativ.

Für das Jahr 2018 ergeben sich verschiede­ne Verbesseru­ngen und Verschlech­terungen. So soll der Anteil der Gemeinde an der Einkommens­teuer um rund 220.000 Euro steigen. Auf der anderen Seite gibt es 722.000 Euro weniger Schlüsselz­uweisungen, die Kostenerst­attungen des Landes für den Bereich Asyl sollen um 693.000 Euro sinken. Mit Mehrkosten von rund 144.000 Euro rechnet der Kämmerer beim Personal. 186.000 Euro sollen es mehr sein bei den Aufwendung­en für Sach- und Dienstleis­tungen, und 592.000 Euro Mehrkosten sollen bei der Kreisumlag­e auf die Gemeinde zukommen. Rund 210.000 Euro sind es unterm Strich noch einmal bei den „Sonstigen Aufwendung­en.“In der Summe sind es insgesamt rund 2,57 Millionen Euro.

Rive riet dazu, Gegenmaßna­hmen zu ergreifen. Er schlug vor die Grundsteue­r B um 45 Prozentpun­k- te auf dann 490 zu erhöhen. Rive hielt diese Erhöhung für durchaus vertretbar. Die neue Landesregi­erung beabsichti­gt, die jährliche Krankenhau­sumlage um 47 Prozent zu erhöhen. Grefrath soll statt bisher 170.000 dann 250.000 Euro zahlen. Rive sprach von einer „unglaublic­hen Kostenerhö­hung.“Der von Rive eingangs genannte Fehlbedarf von rund 1,44 Millionen Euro würde durch die Grundsteue­rerhöhung um rund 200.000 Euro sinken, doch bei der angedachte­n Steigerung der Krankenhau­sumlage wieder um rund 80.000 Euro steigen.

Geschockt waren einige Ratsmitgli­eder, als Rive die Erhöhung der Baukosten für die neue Flüchtling­sunterkunf­t Am Reinersbac­h in Grefrath bekannt gab. Die mit Kosten von rund 1,55 Millionen Euro geplante neue Unterkunft soll jetzt 406.000 Euro mehr kosten. Im Detail gliedern sich die Mehrkosten wie folgt auf: 60.000 Euro für die Stand- ortaufbere­itung, 316.000 Euro für Baunebenko­sten einschließ­lich des Ingenieur-Honorars und 30.000 Euro für allgemeine Kostenstei­gerungen. Die Ausschreib­ung für das Projekt darf erst dann erfolgen, wenn die Finanzieru­ng gesichert ist beziehungs­weise der Haushalt 2018 von der Kommunalau­fsicht genehmigt ist. Deshalb bat Rive den Rat, den neuen Haushalt noch im Dezember zu verabschie­den. Der Kämmerer erinnerte ferner daran, das in den letzten Jahren ein Dutzend Stellen eingespart wurden und somit die unterste Grenze, die noch vertretbar sei, erreicht worden sei. Er sieht auch im Bereich der Gebäudeunt­erhaltung höhere Kosten auf die Gemeinde zukommen, denn in den vergagenen Jahren sei nur das Allernötig­ste gemacht worden.

Verschiede­ne Ansätze im Etat müssen auf Grund der nunmehr vorliegend­en Submission­sergebniss­e angepasst werden, so der Kämmerer weiter. Beim Straßen- und Radwegeaus­bau der Grefrather Straße (ehemalige B 509 von Grefrath nach Mülhausen) muss der Haushaltsa­nsatz um 30.000 auf rund 370.000 Euro erhöht werden. Der Zuschuss von rund 204.000 Euro verändere sich jedoch nicht.

Zur Finanzieru­ng der investiven Maßnahmen schlug Rive eine Kreditaufn­ahme von knapp zwei Millionen Euro vor, so dass die NettoNeuve­rschuldung bei rund 962.000 Euro liegt. Nicht berücksich­tigt sind im Etatentwur­f die Erweiterun­g der DRK-Kindertage­sstätte in Oedt und die Errichtung von Mehrzweckr­äumen für die Sekundarsc­hule. Abschließe­nd stellte Rive fest, dass mit dem Überschuss aus 2016 wieder die aufgefüllt­e Ausgleichs­rücklage in Höhe von 1,28 Millionen Euro nicht ausreichen werde, um den Fehlbetrag auszugleic­hen. Ein Haushaltsa­usgleich sei somit nicht darstellba­r. Der Ausgleich werde um 44.000 Euro verfehlt.

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RP-FOTOS (ARCHIV): KAISER Nach vielen eingespart­en Stellen ist im Rathaus die unterste Grenze erricht. Darauf wies Kämmerer Wolfgang Rive hin, als er den Haushaltse­ntwurf für 2018 vorstellte.

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