Rheinische Post Krefeld Kempen
KEMPEN·GREFRATH KREIS VIERSEN
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ANRATH
Kürbisse – Paradies in bunten Farben zwischen Vorst und Oedt. KEMPEN Die Erschließung des neuen großen Baugebietes westlich der Berliner Allee in Kempen war ein Hauptthema bei den beiden Bürgerversammlungen in diesem Jahr. Nicht nur die Anwohner der Berliner Allee verfolgen das Bauvorhaben, das der Thomasstadt etwa 1000 neue Wohneinheiten bringen könnte, mit Argusaugen. Eine klassische Umgehungsstraße – ähnlich dem Kempener Außenring – soll es nämlich nach den Vorstellungen der Planer nicht geben, obwohl sie sich nach Ansicht vieler Kempener durchaus anbietet. Das von der Stadt beauftragte Planungsbüro Pesch und Partner aus Dortmund hat kürzlich im zuständigen Fachausschuss des Stadtrates einen Zwischenbericht nach den beiden Bürgerversammlung abgegeben.
Für den Technischen Beigeordneten der Stadt, Stephan Kahl, beginnt jetzt mit dem Einstieg in die Entwurfsplanung ein besonders spannender Prozess. Nach der Ermittlung der Planungsgrundlagen, einer Bestandsaufnahme und der Definition der grundsätzlichen Ziele der Stadtentwicklung sollen nun in der zweiten Phase konzeptionelle Entwicklungsansätze in Alternativen aufgezeigt werden.
Das Dortmunder Planungsbüro hat auf der Grundlage der Anregungen aus dem Workshop zwei Entwürfe für eine Erschließung entwickelt, die noch recht offen gestaltet sind. Beide Varianten führen von Nord nach Süd – im Bereich zwischen Straelener Straße im Norden und Dämkesweg im Süden. Festgezurrt ist damit noch nichts, Auch in der nächsten Phase sollen die Bürger einbezogen werden. Möglicher- weise noch in diesem Jahr gibt es ein zweites Bürgerforum und eine weitere Planungswerkstatt. Termine dafür sind noch nicht bekannt.
Die beiden Entwürfe unterscheiden sich im Grundsatz durch die Qualität der Straße. In einem Fall könnte die Straße eine anbaufreie Westerschließung sein, im anderem Fall den Charakter einer innerstädtischen Haupterschließung haben. Letztere wäre an beiden Seiten bebaut. Von dort aus gehen die Wohnstraßen ab, die zu den Häusern führen. Das neue Wohnviertel würde zum Ortsrand hin mit Wohnhöfen und kleinen begrünten Plätzen und so genannten Grünangern angelegt. Einen solchen Grünanger gibt es in Kempen bereits im Baugebiet „An der Kreuzkapelle“an der St. Töniser Straße. Bei der anderen Straßenvariante, der Westerschließung, würde die westliche Seite ohne Bebau- Vier Jahre Streit um den Pimpertzhof an der Bahnlinie.
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ung gestaltet. Dort könnte ein parkähnlicher grüner Saum angelegt werden, den die Dortmunder Planer sich als Fortsetzung des Grünzugs aus dem Hagelkreuz vorstellen können. Der neue Stadtteil könnte bei dieser Variante ebenfalls mit kleineren Wohnquartieren mit verschiedenen Wohnformen – einer Mischung aus Einfamilienhäusern und Wohnblocks mit Mietwohnungen – gestaltet werden. Auch hierbei soll es viel Grün in kleinen Parkanlagen zwischen den Quartieren geben. Die Grünbereiche sollten an den Grüngürtel am westlichen Rand des Baugebietes angebunden werden. Bei beiden Varianten ist Raum für einen Einkaufsmarkt, einen neuen Kindergarten. Ein Seniorenheim oder Mehrgenerationenwohnen ist denkbar. Sporzentrum und Kleingartenanlage könnten erweitert werden.